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Impressions of South - Afrika - Motiv vom Weltenbummler

Impressions of South - Afrika - Motiv vom Weltenbummler

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K.-H.Schulz


Premium (Pro), Göppingen

Impressions of South - Afrika - Motiv vom Weltenbummler

Cape Down
Das Gebiet, das heute als Kapstadt bekannt ist, war ursprünglich von den San und Khoikhoi besiedelt. Im Jahre 1652 ging der Niederländer Jan van Riebeeck in der Tafelbucht an Land und gründete dort eine Versorgungsstation für die Handelsschiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie (Vereenigde Oost-Indische Compagnie; kurz: VOC) auf dem Seeweg nach Indien. Der Ort war gewählt worden, weil sich eine geschützte Bucht als natürlicher Hafen anbot. Die Niederländer vertrieben die Ureinwohner, die bisher das Gebiet besiedelt hatten, und erbauten umgehend zu ihrem eigenen Schutz das Fort de Goede Hoop (heute Castle of Good Hope). Da sich die Ureinwohner weigerten, mit den Eroberern Handel zu treiben und für sie zu arbeiten, importierte die VOC Menschen aus ihren Handelsgebieten in Madagaskar, Indien, Malaysia und Indonesien, um sie als Sklaven zu halten. Da nicht nur ein Mangel an Arbeitskräften, sondern auch an Frauen in der noch jungen Kolonie herrschte, wurden die Sklavinnen in doppelter Hinsicht ausgebeutet: für Arbeit und sexuelle Beziehungen. Die daraus resultierende Durchmischung von Europäern, Sklaven und den afrikanischen Ureinwohnern ist der Ursprung der heutigen farbigen Bevölkerungsschicht (Cape Coloureds).

Während der 150-jährigen niederländischen Herrschaft wuchs die Siedlung zu einem bedeutenden Hafen heran. Der Hafen Kapstadt wurde auch die Taverne des Meeres genannt, da er Rast und Aufenthalt für die vielen Schiffe bot, die zwischen Europa und Asien verkehrten. Als die VOC am Ende des 18. Jahrhunderts nahezu bankrott war, wurde die Stadt eine leichte Beute für britische Imperialisten, die ihr Einflussgebiet in dieser Region erweitern wollten. Nach der Niederlage der Niederländer gegen die Briten im Jahr 1806 am Bloubergstrand, etwa 25 Kilometer nördlich von Kapstadt gelegen, wurde die Kolonie am 13. August 1814 zur Britischen Kronkolonie erklärt und die Sklaverei abgeschafft.

Die Entdeckung und der erstmalige Abbau von Diamanten und Gold auf dem Highveld im Inneren des Landes in den Jahren zwischen 1869 und 1890 veränderte Kapstadt sehr schnell. Die Stadt war nun nicht mehr die einzige und dominierende Großstadt der Kolonie, erlangte aber als größter Hafen des Landes Reichtum und Wohlstand, während sich immer mehr Industriebetriebe in der Stadt ansiedelten. Zu dieser Zeit erwirtschaftete der damals in Kapstadt lebende Premierminister der Kapkolonie, Cecil Rhodes, große Profite mit seinem Konzern De Beers, noch heute der größte Diamantenförderer der Welt.

Die Beulenpest im Jahr 1901 diente der damaligen Regierung der Kolonie als Vorwand, die Rassentrennung einzuführen. Die schwarze Bevölkerung wurde in zwei Gebiete abgeschoben, eines nahe den Docks am Hafen und das andere in Ndabeni an der Ostseite des Tafelbergs. Mit der damals katastrophalen Gesundheits- und Hygienesituation in diesen Stadtvierteln befasste sich die Ärztin und Gesundheitspolitikerin Jane Elizabeth Waterston.

Nach dem Wahlsieg 1948 der National Party wurden die ohnehin beschränkten Rechte der nicht-weißen Bevölkerung Kapstadts weiter beschnitten, unter anderem durch Vertreibung in zentrumsfernere Stadtteile, in denen sie nach Hautfarbe getrennt lebten. Die Maßnahmen führten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Gerichtsverhandlungen, mit denen der Apartheid-Staat seine Politik durchsetzte.

Jahrzehntelang versuchte die weiße Regierung, schwarze Elendssiedlungen zu entfernen, da diese als Ursprung für Widerstandsbewegungen gegen ihr Apartheid-Regime angesehen wurden. Ein prominentes Beispiel hierfür in Kapstadt ist der District Six. Der Stadtverwaltung war dieses Viertel mit seiner sehr bunten ethnischen und religiösen Mischung und dem quirligen Leben entlang der Hanover Street, die für ihre Jazzkneipen bekannt war, ein Dorn im Auge. Nachdem man absichtlich das Viertel hatte verkommen lassen, wurde es aufgrund „unhaltbarer hygienischer Zustände“ 1966 als Sanierungsgebiet deklariert. Die Bewohner wurden auf neu gegründete Townships wie Gugulethu, Nyanga, Mitchells Plain und später Khayelitsha verteilt, die im Gebiet Cape Flats errichtet wurden. 1984 wurden die letzten Häuser abgerissen. Heute ist ein Großteil der Fläche Brachland oder wird von der 1982 gegründeten Cape Peninsula University of Technology genutzt.

Ein letzter Versuch wurde im Jahr 1986 unternommen, als etwa 70.000 Menschen zwangsumgesiedelt werden sollten. Da auch diese radikalen Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führten, beugte sich die Regierung und begann, die Lebensverhältnisse in den Armenvierteln zu verbessern.

Am 11. Februar 1990, nur Stunden nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis, hielt Nelson Mandela seine erste öffentliche Rede seit Jahrzehnten vom Balkon des Rathauses von Kapstadt, in der er den Beginn einer neuen Ära in Südafrika ankündigte. Kapstadt hat sich seit dem Ende der Apartheid grundlegend geändert. Die Grundstückspreise entwickelten sich rasant, das Stadtzentrum ist sicherer und viele Stadtviertel wurden mittels großzügiger Sanierungsprogramme entwickelt.

Trotzdem lebt die Mehrheit der Einwohner Kapstadts noch immer in denselben, nun nach Einkommen getrennten Stadtvierteln der Cape Flats und leidet nach wie vor unter denselben wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Problemen. Abgesehen von einer sich bildenden kleinen farbigen und schwarzen finanziellen Oberschicht lassen die erhofften sozio-ökonomischen Verbesserungen auf sich warten. Probleme wie AIDS und eine hohe Kriminalitätsrate sind weiterhin ungelöst.

Bis 2004 war Kapstadt während der Sommermonate Sitz des südafrikanischen Parlaments. Seither tagt das Parlament ganzjährig dort.

Im Juni 2012 fand in Kapstadt eine Versammlung von Angehörigen der Khoisan-Gemeinschaft statt, um ihrem verstorbenen traditionellen Herrscher Dawid Kruiper zu gedenken. Er war ein aktiver Repräsentant seiner ethnischen Gruppe der San gewesen und hatte sich für deren Minderheitenrechte sowie für den Erhalt der eigenen Sprache engagiert. Die gemeinsamen früheren Vorfahren waren vor der Einwanderung von Bantu, Europäern und Asiaten die Bewohner in weiten Teilen Südafrikas und benachbarter Länder. Im Verlauf dieser Veranstaltung kam es zur Anregung, Kapstadt künftig in ihre Sprache umzubenennen. Sie solle künftig //Hui !Gaeb heißen. Das bedeutet so viel wie „Wo sich die Wolken versammeln“. Aus ihrem historisch abzuleitenden Selbstverständnis heraus betrachten sie alle anderen in Südafrika lebenden demografischen Gruppen als „Fremdstämmige“.[2][3]

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