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Jäger und Gejagte stehen sich gegenüber in Gera

Jäger und Gejagte stehen sich gegenüber in Gera

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Jäger und Gejagte stehen sich gegenüber in Gera

Freitagsfoto II

Eisenbahn und Nachtstimmung im S/W > Leipzig
Eisenbahn und Nachtstimmung im S/W > Leipzig
Ralf Göhl

In 19/17 Minuten Abstand tobte der “Elstertal” Ex 107 unweigerlich hinter uns her von Leipzig bis Gera ohne zu halten.
Wir standen dagegen in Zeitz laut Plan 3 Minuten und in Krossen lächerlich 1 Minute. Die einzuhalten war kaum möglich. Also nur mit vollen Programm weit ausgelegter Steuerung bis Gera das war Fakt.
Dort gab es zur Belohnung dann eine wohlverdiente Entspannung für Maschine und Personal von 22 Minuten.
Schell mal um die Lok ob alles kalt ist. Bei der Gelegenheit gleich die Heißdampfkanne mitgenommen um den Bund der großen Lager und die Gleitbahn äußerlich mit Heißdampf vorbeugend versorgen.
Ohne mein Vorhaben ein paar Fotos mit Stativ in Langzeitbelichtung einzufangen hätten die Pause durchaus für einen Kaffee und ne Bockwurst in der kleinen Spaßkantine am gleichen Bahnsteig allemal ausgereicht.
Alles kann man nun nicht haben so musste mein Heizer allein dort hineilen um sich zu stärken.

Wieder war unsere Ehre gerettet der Ex 107 mit seinen Russenzugpferd konnte hinter uns ungebremst und ungezügelt Gera ereilen.
Punkt 19.19 Uhr kam der Städte- Ex mit der 132 441 aus Berlin neben uns zum halten.
In 5 Minuten sollten wir zur Weiterfahrt starten. Also mit diesen Bild war auch die letzte Aufnahme in der Kiste. Das ganze Geraffel ruckzuck eingepackt hoch auf die Lok um nun ernsthaft dienstlich zu werden.
Mein Heizer der mitgedacht ließ den Ölofen schon mal ballern. Denn nun mussten Mensch und Maschine sich erneut beweisen bis Triptis was in ihnen steckt.
Gera Hbf. raus liefen wir uns vorerst mal warm, 40 km/h dann waren 75 km/h nach Buchfahrplan erlaubt auf nicht mal 800 Meter, Irrsinn.
Einfahrt Gera Süd 60 km/h aber dann geht’s los sozusagen Schwung holen aber mit Fingerspitzengefühl. Weil die Hg ständig ein hoch und wieder runter dir im Gesangsbuch vorgibt.
Mal 90, 60, 80, 90, und dummerweise gerade dort in Gera- Röppisch wo die Steigung der Strecke mit zwei Sägelinien begann sollte man 70 fahren auf 1,5 Kilometer.
Sollte, (grins) denn dann ging es mit 90 weiter Weida entgegen.
Fahrgastwechsel 1 Minute, jetzt wünschte ich mir gedanklich eine 41er. Weil mit vollen Rohr ging es aus Weida raus sodass die Heide wackelte. Dabei kam immer Freude auf zumal es lange schon dunkel war im November.
Es kommt die Blasrohrmusik dadurch akustisch noch viel besser als am Tage.
Berg auf kraftvoll zügig dabei immer Triptis den Brechpunkt als Ziel vor den Augen.
Die Talfahrt begann, in Neustadt wieder so ein Witz 20.13 Uhr an und ab ?
Wenn ich bedenke bei den langen Zügen von mitunter 12/13 Wagen in der Kurve war das überhaupt nicht machbar.
Ab die Fuhre, in Pößneck Ost wurden inzwischen mobil gemacht. Von der Familie die Fensterplätze mit Blickrichtung Oppurg eingenommen.
Sichtbar waren wir mit unseren 3 Licht Spitzensignal ab Oppurg den Berg herunter eilten mit freien Zügeln in etwa in 9 Minuten so gegen 20.22 Uhr.
Die Triebwergsleuchten wurden jetzt zum Blicklicht auch von unseren Spitzenlicht konnte man denken es hätte einen Wackelkontakt.
Ein spezieller Pfiff der langsam begann sich steigerte und plötzlich ganz kurz abriss beendete die Zeremonie.
Die Familie war beruhigt das der Papa, meist etwas vor Plan, vorbei gedonnert ist.
Ein geflügelter Satz sagt da: "In der Talfahrt lieg unsere Stärke".

Doch einmal war alles ganz anders das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Euer Ralf

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