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Kloster Pforta (Sancta Maria ad Portam) " Blick in die Andachtskapelle..."

Kloster Pforta (Sancta Maria ad Portam) " Blick in die Andachtskapelle..."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Kloster Pforta (Sancta Maria ad Portam) " Blick in die Andachtskapelle..."

Nikon D 800 / Sigma 12-24@ 14mm / F 13 / ISO 100 / Aufnahmemodus M / 0,6 Sek, -0,2 EV / Einzelaufnahme / Stativ u Funkauslöser / Juli.2013

Auf kirchentour in Burgenlandkreis mit Andreas Liwinskas ..war eine tolle Tour..



Die Kirche war ursprünglich (1137 – 1150) eine kreuzförmige romanische Pfeilerbasilika mit einem vierjochigen Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen, mit einer flachen Balkendecke unmittelbar über acht Rundbogenfenstern über den Arkaden zu beiden Seiten des Mittelschiffs, „für Deutschland das älteste Beispiel einer Zisterzienser-Kirche von schon ausgeprägtem Typus“ (Georg Dehio), aus großquadrigem Mauerwerk. Der Innenraum war durch einen einfachen Lettner in Höhe des ersten Jochpfeilers des Langhauses in den Chorus monachorum und den Chorus conversorum geteilt. Verschiedene Zugänge gingen vom Kreuzgang direkt in die Kirche, die von außen so nicht zugänglich war. In den Ostteilen war die Kirche nach sächsischen Gewohnheiten errichtet. Links und rechts neben der Apsis befanden sich zwei kleinere Tonnengewölbe. Die beiden linken zum Kreuzgang hin gelegenen sind erhalten und tragen die Inschrift: „Patroni sunt St. Petrus…“, weshalb sie Peter- und Paulskapelle genannt werden.. Von dieser alten Basilika sind heute noch die Nordwand der Kirche und die beiden genannten Gewölbe erhalten.

Die Kirche wurde um 1170 durch Erhöhung der Querhausarme und Abbruch und Neubau der Apsiden und um 1240 durch nochmalige Erhöhung der Querhausarme und Einfügung von Kreuzrippengewölben erweitert.

Der spätere, 1251 begonnene und 1268 vollendete gotische Neubau verwendete große Teile des romanischen Baus und behielt dessen Grundriss bei. Das Mittelschiff wurde um zwei und das südliche Seitenschiff um vier Joche (im gebundenen System) verlängert, die Kirche wurde insgesamt um sieben Meter erhöht und mit neuen Kreuzrippengewölben versehen. Es erhielt außerdem dreiteilige Spitzbogenfenster. Der aufwändig gestaltete Chor, der Anklänge an den Westchor des Naumburger Doms zeigt, erhielt zwei querrechteckige Joche und ein Chorpolygon mit 5/8-Schluss und sieben hohen, schmalen gotischen Fenstern. Er wird von je zwei Tonnengewölben auf beiden Seiten flankiert, über denen jeweils eine kreuzrippengewölbte weitere Kapelle (Trinitatiskapelle und Margaretenkapelle) liegt. Das südliche Seitenschiff wurde verbreitert und um das Querhaus herum weitergeführt. Um diesem Bau Halt zu geben, wurden an die Südwand Strebepfeiler angebaut, bei der Nordwand und dem Mittelschiff war das auf Grund des Platzmangels nur möglich, indem sie in den bestehenden Klosterbau eingezogen wurden. Die Pfeiler, die das aufgestockte Mittelschiff abstützen sollten, sind vom Klosterhof aus noch sichtbar. Im Inneren waren die Rundbögen nicht mehr stark genug, weshalb ausgeschweifte Zwischenpfeiler eingesetzt wurden. Da diese Zwischenpfeiler viel schmaler waren als die romanischen und die Kapitelle unterschiedlich hoch lagen, fehlte es dem Bau allerdings an Ästhetik. Die Kirche erhielt zugleich eine neue Fassade, die um 1300 vollendet war.

Am 2. Oktober 1268 wurde die Kirche, deren Bau zum größten Teil aus Ablässen finanziert worden war eingeweiht und neben der Hl. Maria auch Johannes dem Täufer als Schutzheiligen unterstellt. 1450 zerstörte ein Feuer das Dachgestühl und einen Teil der Nebengebäude. Für den darauf folgenden Wiederaufbau musste der Abt einen Teil des Grundbesitzes an das Kloster Paulinzella verkaufen.

Weitere Kapellen (Evangelistenkapelle und Moritzkapelle) wurden angefügt. Renovierungen erfolgten ab 1854, ab 1959 und seit 1989.

An der als repräsentatives Eingangsportal ausgestalteten, von zwei weit vorspringenden Strebepfeilern eingerahmten Westfassade, die eine den Zisterziensern fremde Schmuckfreudigkeit zeigt, und auf deren Giebel sich eine große Kreuzblume befindet, sind insgesamt vier Themen zu sehen. Der Sündenfall, vertreten durch Adam und Eva, das Gesetz des Volks Israel, vertreten durch Moses, die Kreuzigung und die Lehre der Evangelien. Zentral im Sattelgiebel ist die Kreuzigungsgruppe zu sehen, die Christus mit schrägem Kopf und Lendenschurz zeigt. Unter den Kreuzesarmen stehen die Hl. Maria und der Jünger Johannes, sowie Maria Magdalena und Maria Kleophas, die Salbennäpfe tragen. Links und rechts sieht man noch zwei gekreuzigte Sünder, der eine reuig, der andere verstockt. Ihre Arme verschwinden in der Wand, wodurch sie von der Szene abgesondert werden. Hinter dieser Gruppe waren die Reliquien verschiedener Heiliger eingemauert. Am Portal selbst sind die vier Evangelisten abgebildet. Über dem Portal sind als figürlicher Schmuck die Apostel Petrus, Paulus, Jakobus und Johannes angebracht. Auf der Konsole zwischen ihnen war früher eine Marienkrönung zu sehen. Das Portal entstand während des Umbaus und wurde später nach dem Anbau des Baptisteriums neu ausgestaltet, wobei Elemente des alten Portals wiederverwendet wurden. Schon der große Umbau war durch großangelegte Ablässe und Pilgerfahrten finanziert worden. Die wichtige Funktion als Pilgerort setzte sich danach offensichtlich fort und zeigt sich in der Ausgestaltung der großen, im 19. Jahrhundert stark überarbeiteten Westfassade

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