Kontraste- Wohnen in Soweto
Ein altes Grundtyphaus- 56 qm- mit 2 Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche + Bad plus Strom-Kanal-Wasseranschluss- dagegen ein kleines Anwesen im Villenviertel.
Soweto- eine Kurzform der englischen Bezeichnung South Western Township, Wohnstadt für Schwarze im Südwesten von Johannesburg. Soweto ist Mythos, Legende und offizielle Heimat von 3 Millionen Menschen. Vermutlich leben hier vier Millionen - in Sozialwohnungen und Wellblechhütten, in Matchboxhouses, flach gedrückten Backsteinhäusern mit Metalldächern, und in Mietskasernen. Soweto, das sind 32 verschiedene Stadtteile. Sie reichen von Orlando West, wo einst die ANC-Prominenz lebte, über die Wellblechslums von Klipville und die flamingofarbenen Villen von Diepkloof Extension bis hin zu no-go-areas wie White City.
Und doch wurde die Schlafstadt schwarzer Arbeiter, die nie zur Heimat werden sollte, zum Geburtsort des unabhängigen schwarzen Südafrika
Der Protestzug, der sich am 16. Juni 1976 durch die Straßen von Soweto schiebt, wird nicht weit kommen. Doch noch wissen die demonstrierenden Schüler nicht, was sie erwartet. Die Johannesburger "Sunday Times" wird dieses Datum später "den blutigsten Mittwoch unserer Geschichte" nennen.
Im Sommer 1976 ist die Wut groß in Südafrikas Townships. In den Armensiedlungen müssen sich alle schwarzen Städter ansiedeln. Vor allem in Soweto, der mit etwa anderthalb Millionen Bewohnern größten Township im Südwesten von Johannesburg, gärt es. Seit Jahrzehnten schon leiden die schwarzen Südafrikaner unter dem rassistischen Apartheid-System, das die weiße Minderheit installiert hat. Doch seit einigen Wochen staut sich der Zorn besonders in den Schulen an: Nach dem Willen der Regierung soll Afrikaans, die Sprache der Buren, künftig Unterrichtssprache werden. Das ist eine Demütigung für die schwarze Bevölkerung, die neben ihren zahlreichen Stammessprachen meist nur Englisch spricht.
Die Schüler mehrerer Schulen in Soweto wollen gegen diese neue Schikane etwas unternehmen. Für den Vormittag des 16. Juni organisieren sie einen Protestmarsch, der mit einer Kundgebung im Orlando-Stadion enden soll. Auch der zwölfjährige Schüler Hector Pieterson, dessen Familie eigentlich den afrikanischen Namen Pitso trägt, marschiert an diesem Tag mit, zusammen mit 15.000 anderen Kindern und Jugendlichen. Einige halten Transparente hoch mit Sprüchen wie "Nieder mit Afrikaans". As die Polizei das Feuer eröffnete, starben viele Jugendliche, darunter auch Hector Pieterson- das Foto ging um die Welt.
Die Geschichte der Apartheid wird im Apartheid Museum sehr eindrucksvoll dokumentiert.
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