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Tore Straubhaar


Free Account, Höxter

mein Tarp am See

Sommerurlaub 2018

Die längste Zeit ist es gut gegangen, als sich alle schweren Schauerwolken, die schon den ganzen Tag um mich herum ziehen, zu einem ausgewachsenen Regengebiet zusammenschließen. Immerhin konnte ich etwa 12 bis 15 km Richtung Litlos gehen, ohne allzu nass dabei zu werden. Es ist schon ganz später Nachmittag oder früher Abend, als die Tropfen immer größer werden und kräftiger fallen.

Ich bin zuvor an einigen guten Zeltplätzen vorbei gegangen, aber jetzt muß es ganz schnell gehen, bevor ich richtig klatschnass regne, ich sollte schnell eine geeignete Stelle finden, um mein Tarp aufzubauen. Im Laufe des Nachmittags hat mich der Wind schon recht ausgekühlt, jetzt zusammen mit dem Regen, teilweise Hagel, wird es mir schnell kalt. Ein wenig mulmig ist mir auch zu Mute, jetzt muß das Tarp zeigen was es kann bzw. ob es überhaupt was kann und mir, mittlerweile ziemlich nass, einigermaßen Schutz vor den widrigen Bedingungen bieten kann.

Zum Glück finde ich am Seeufer einen recht ebenen Platz. Der Aufbau des Tarps, schnell nasse Sachen ausziehen, trockene Anziehen und nix wie ab in den Schlaf- und Biwaksack funktionieren besser, als ich befürchtet habe. Und es kommt auch gar nicht so viel Sprühnässe unter meinem Tarp an, auf jeden Fall nichts, was für meinen Biwaksack ein Problem darstellen würde.

Zwischenzeitlich lässt der Regen sogar etwas nach, so dass ich in diesen Phasen noch ein wenig umher laufen kann. Die Augenblicke währen jedoch nur kurz, weshalb die Abendknipselei schnell erfolgen muß und natürlich ohne Stativ. Das Gute einer solch luftigen Behausung ist, dass man alles mitbekommt, ab und an die Augen öffnen reicht schon. Der Mondaufgang über den Bergen links im Bild ist grandios, allerdings leider gleichzeitig verregnet, so dass ich einfach im Schlafsack liegen bleibe.

In der Nacht regnet es immer wieder einmal, aber ich schlafe recht gut unter meinem Tarp am See, und ich frage mich, wie sich diese Geschichte wohl am nächsten Morgen fortsetzen mag …

cross Hardangervidda
cross Hardangervidda
Tore Straubhaar

1000Mio* und ein Tarp
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Tore Straubhaar

endlos durch Dänemark
endlos durch Dänemark
Tore Straubhaar

Commentaire 17

  • Anke Gehlhaar 04/11/2019 2:30

    Da hatte ich dich eine Weile aus dem Blick verloren und kaum finde ich zurück, ist deine Unterkunft noch sparsamer, das Wetter ungemütlich und es klingt bei aller Lust auch nach viel Anstrengung.
    Ich hoffe, du bleibst weiterhin gesund, um diese spannenden Berichte mit guten Fotos zu teilen.
  • Körnchen71 25/08/2019 20:29

    Mich friert es da auch.... Ich hoffe, du bist inzwischen nicht erfroren? Geht es dir gut? Bei mir ist viel passiert, leider wenig Positives, darum war ich auch einige Zeit nicht da... Würde mich freuen, mal von dir zu hören, ich bräuchte mal ein paar Island Tipps;-) 
    lg Tanja
  • Doreen A. 26/12/2018 0:03

    Hallo Tore,
    dein Bericht lässt mich frieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dir unter deinem Tarp wieder warm wurde. Regen und Wind können ganz schön böse sein.
    Ich wünsche dir und deiner Familie auch ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für 2019. Bleib gesund und ich freue mich wieder über neue Bilder und Erzählungen, wie diese entstanden sind.
    LGr. Doreen
  • WanderbarePfade 19/11/2018 10:11

    Gut wie dur schreibst. Meine Frau und ich sind letztes Jahr durch die Hardangervidda gelaufen. Ich finde es absolut krass mit dem Bike durch das Fjell zu pflügen. Meinen Respekt hast du und dein Foto bringt gleich wieder mein Fernweh zum Vorschein.
    Grüße
    Thomas
  • Skandinavienfreund 09/11/2018 9:54

    Tore...deine Bilder, deine Unternehmungen, deine Tour ist einfach geil und stark
    Grüße
  • scanpics 07/11/2018 19:30

    'n Abend Tore,
    ich kann mir sehr gut vorstellen, wie Du mit dem Blick in den bedrohlichen Himmel gerichtet, mit dem Fahrrad auf der Hardangervidda unterwegs warst. Das Problem, nicht zu stark auszukühlen oder sich womöglich eine ausgewachsene Erkältung einzufangen, wäre für mich ein großes Problem. Du bist anscheinend mit einem spitzenmäßigen Immunsystem ausgestattet, bzw. so gut im Training, dass Dir die norwegischen Wetterkapriolen nichts anhaben können.
    Die Kombination von Tarp mit Biwaksack scheint sehr gut funktioniert zu haben. Ich bin gespannt, ob für die nächste Tour die Tarp-Version 2.0 gefertigt und dann auch zum Einsatz kommen wird ... ;-).
    Dein "Zeltplatz" ist schon ziemlich exklusiv ... alles dabei, was das Auge erfreut - sogar ein paar kleine übergebliebene Schneefelder und das im August.
    Viele liebe Grüße nach Høxter, Christian
  • Markus Dorka 05/11/2018 21:02

    Hallo Tore,
    das Foto und deine Reisebeschreibung gefallen mir wieder sehr gut. Nur aus Neugier: Ist der See, der auf dem Bild zu sehen ist, der Holmavatnet?
    LG Markus
  • Ilse Bartels 03/11/2018 10:02

    Hach immer wieder sehenswert und zu lesen. Beeindruckende Aufnahme.
    VG.Ilse
  • Andreas Krieter 03/11/2018 8:07

    Moin Tore,
    die nasse kalte Landschaft sieht vom Wohnzimmer aus extrem cool aus. Diese sich im dunkeln haltenden Felsen mit dem spärlichem Bewuchs und dem Geröll einfach klasse. Da würde ich gerne mal ein wenig rum krackseln und auf Entdeckungsreise gehen. Aber für so etwas bleibt Dir ja nicht die Zeit. Na wahrscheinlich kletterst Du sowieso des Öfteren mit dem Bike weil auch schieben nicht mehr geht. Die Frage die sich mir auftut ist, wie bekommst Du eigentlich deine Kleidung wieder trocken. Wenn es weiter geht musst Du sie ja mit verstauen und auf besseres Wetter hoffen um sie unterwegs irgendwann zu trocknen. Vielleicht müsste man so eine dünne Regenhaut erfinden, die Atmungsaktiv ist und sich leicht über wärmender Kleidung überstreifen lässt.   
    Das mit dem Tarp finde ich richtig cool. Schnell aufzustellen aber in der Nacht auch hoffen das der Wind nicht dreht ;-)
    Eine spannende Geschichte die sich beim lesen und betrachten der Bilder im Kopf abspielt!!
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende wünschen wir Dir
    Rosy und Andreas
    • Tore Straubhaar 03/11/2018 10:54

      Hallo Andreas,
      ja, meine ganz normale Wanderung war der Kraxelei schon genug ... ;-). Meine nassen Sachen verstaue ich nur in wirklich seltenen Fällen in den Radtaschen oder im Rucksack. Schlimmstenfalls muß man in feuchten Sachen losgehen, was ebenfalls nicht oft vorkommt. Auf jeden Fall riskiere ich nicht, dass alle Sachen nass werden. Oftmals ziehe ich ein feuchtes Kleidungsstück über trockene Schichten. So kann man knipseln gehen oder sich in trockenen Augenblicken einfach in den Wind stellen. Hinterher ist alles trocken ..., geht gut so.
      Viele Grüße und Euch ebenso ein schönes, sonniges Herbstwochenende von Tore
  • DeVo 02/11/2018 23:02

    Mir geht es wie Astrid. Ich bewundere den Aufwand, den Du treibst, aber selbst könnte ich das nie. Also, Chapeau !!
    HG D-
  • Astrid Buschmann 02/11/2018 22:57

    Wenn ich dieses dünne Etwas an Dach betrachte....
    Nein, diese Art Abenteuer lese ich gerne, find es super, wenn es jemanden gibt, der das auch tatsächlich macht, und bewundre dich dabei...:)
    Dein Bild zeigt die Situation schätzungsweise sehr gut, Gott sei Dank, kommt die Nässe nicht so rüber..:)
    LG Astrid
  • Johannes Ekart 02/11/2018 22:07

    Was für ein Bericht!
    Eine tolle Aufnahme!
    LG
    Johannes
  • Andreas Pfanner 02/11/2018 20:41

    Du machst mich sprachlos... Hatte ich auf Island mitten im Hochland ein junges schwedisches Paar mit einem Tarp für eine Nacht neben meinem mgl dichten Zelt, deine Konstruktion ist der Knaller an Leichtigkeit (und Offenheit). Deine Hütte muß doch klamm werden ohne Ende?!  Dabei erzählst du deine Story lässig wie wenn du eine Speisekarte vorlesen würdest. God Tur alltid!!!!
    • Tore Straubhaar 03/11/2018 10:57

      Hallo Andreas,
      wahrscheinlich können die ausgeprägt nassen Perioden auf Island doch länger sein, als in Norwegen. Unter die offene Kunstruktion wehen schon mal ein paar Tropfen, aber Kondenswasser hat bei dem Luftikus so gut wie keine Chance ... ;-).
      Viele Grüße und Dir ein schönes Wochenende von Tore
  • Alto Adige 02/11/2018 19:30

    Ein sehr beeindruckender Bericht, dazu dieses Foto. Sehr imposant. Mal schauen wie es bei dir weitergeht.

    Gruß Mathias