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Merseburger Schlossgartensalon

Merseburger Schlossgartensalon

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Merseburger Schlossgartensalon

Nach Errichtung der Herzogslinie Sachsen-Merseburg durch die sog. Wettinische Erbteilung 1656 wurde der Schlossgarten vom Gemüsegarten zum Lustpark umgestaltet. Südlich von der imposanten Schlossanlage begrenzt, ließ Herzog Moritz Wilhelm (1688 - 1731) einen von zwei Orangerien flankierten zweistöckigen Theatersaal errichten. Als Baumeister wurde Johann Michael Hoppenhaupt (1685 - 1751) beauftragt, welcher als Fürstlich Sächsischer Hof-Bildhauer und Fürstlich Sächsischer Hof-Baumeister bedeutende Zeugnisse in Merseburg hinterließ.

Der zwischen 1727 und 1730 errichtete Pavillon diente den Merseburger Herzögen als Sommerspielstätte. Sogar die Neuberin soll hier aufgetreten sein. Die Arkadenbögen schmückte Hoppenhaupt mit griechisch-mythologischen Statuen, welche aber nicht erhalten geblieben sind.

1816 wird Merseburg Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirkes in der Preußischen Provinz Sachsen. Ab 1825 tritt erstmals der Provinzialständetag im Schlossgartensalon zusammen. Bei einer Inspektionsreise 1833 musste Karl Friedrich Schinkel als Leiter der Preußischen Oberbaudeputation gravierende Mängel am Gebäude feststellen, weswegen sogar der Abriss drohte. Friedrich Wilhelm III. entschied 1834 persönlich die Instandsetzung. Bis zur Errichtung des Ständehauses Merseburg 1895 blieb der Schlossgartensalon Versammlungsstätte.

Der Schlossgartensalon wird seitdem von der Merseburger Bürgerschaft als Konzert- und Theaterspielstätte genutzt, auch wenn er Ende des I. Weltkriegs als Lazarett dienen musste. Bedeutende Künstler, die hier gastierten, waren u. a. Johannes Brahms mit Musikern der Meininger Hofkapelle (1895) und die Merseburger Sopranistin Elisabeth Schumann (1888 - 1952).

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