Mönch im Linienbus

Mönch im Linienbus

Dieser spätere Nachmittag reservierte ich ausschließlich um die Linienbusse an der Haupthaltestelle im Zentrum der Stadt Moulmein, die drittgrösste Stadt des Landes Myanmar, zu fotografieren.
So richtete ich die Kamera direkt am Markt ein. Nur schon das Stativ aufstellen zog eine grössere Menschenmenge an. Neugierig schauten sie dem Treiben des Fremden zu.
Mein Reisedolmetscher erklärte den Leuten meine Absichten. Zwischendurch durften sie auch durch den Kamerasucher schauen. Das Interesse und Stauen war unbeschreiblich.
Mit der Zeit montierte ich das grosse Tele (400mm Brennweite) und fotografierte nur noch meine geliebten Detailausschnitte.
So entstand auch das Bild .
Der Bus stand schon eine Weile an der Haltestelle, zaghaft füllte er sich mit Menschen. Durch den Sucher entdeckte ich das Stop Aids Klebebild. Die nächste Arbeit war, das Abziehbild vom davor liegenden Rückspiegel freizustellen. Ein jüngerer Mann setzte sich auf den Beifahrersitz, meine Aufnahmen waren im Kasten.
Trotzdem beobachtete ich den Bus noch eine Weile, und tatsächlich, ein Mönch machte Anstalten in den Bus einzusteigen.
Aus Respekt vor dem Mönch wechselte der junge Mann den Platz.
Dies die Entstehungsgeschichte dieser Fotografie.

Persönlicher Gedanke:
In den letzten Tagen schreibt die Presse (ZB. neue Zürcher Zeitung vom 3. Mai 2002 Seite 5) über positive Signale.
Die Militärregierung hat den 19-monatigen Hausarrest der Oppositionsführerin Suu Kyi aufgehoben.
Hoffentlich ist es nicht nur ein taktischer Schachzug der Militärs sondern die Anzeichen für eine anhaltende Wende!