Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...102

Familie: Limacodidae (Schneckenspinner, Asselspinner, Schildmotten)
Art: Großer Schneckenspinner (Apoda limacodes)

Heute habe ich mich mal für einen etwas kleineren Nachtfalter entschieden. Es geht um den Großen Schneckenspinner, den sicherlich schon einige von Euch gesehen haben dürften. Der wissenschaftliche Name gibt einen Hinweis auf die eher nacktschneckenartige Raupe, welche ich im letzten Herbst häufiger finden konnte.

Großer Schneckenspinner
Großer Schneckenspinner
Monty Erselius

Überhaupt ist der hübsche Falter mit der markanten Ruhehaltung nicht gerade selten. Die Verbreitung reicht von Mitteleuropa bis Kleinasien und man kann Apoda limacodes in Südskandinavien ebenso antreffen, wie im Mittelmeerraum oder am Schwarzen Meer.
Hier in Deutschland ist er in jedem Bundesland verbreitet und stellt auch keine sehr großen Ansprüche an den Lebensraum. Insgesamt ist zu bemerken, dass der Große Schneckenspinner eher lichte und sonnige Waldstrukturen bevorzugt und auch eher ein Bewohner der Waldränder und Saumstrukturen ist.
Die Flugzeit beginnt meist im Juni und endet im späten Juli oder frühen August. Der Große Schneckenspinner ist eine Nachtfalterart, welche wenigstens teilweise auch am Tag aktiv ist. In geeigneten Gebieten sieht man manchmal die Männchen, welche in wildem Flug nach den lockenden Weibchen suchen. Beide kommen gerne ans Licht und sind so recht gut nachzuweisen. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen die Eier an den Blattunterseiten der Futterpflanzen ab, jeweils nur ein Ei pro Blatt. Dabei werden besonders die Äste aufgesucht, welche aus dem Waldrand weit herausragen. Schon nach kurzer Zeit verraten sich die Raupen durch den arttypischen "Fensterfraß" mit Schleimspuren auf den Blättern. Als Futterpflanzen kommen vor allem Eichen in Frage, aber in der Literatur werden auch Ahorn, Linde, Vogelkirsche und Hainbuche genannt.
Die Raupen sind ab August gut zu finden und bei ungünstiger Witterung hat man bis in den Oktober hinein gute Chancen. Ist der Hunger gestillt, lässt sich die Raupe einfach fallen und beginnt in der Laubschicht am Boden mit dem Kokonbau. In diesem Kokon überwintert die Raupe und verpuppt sich erst im Frühjahr. Da der Kokon sehr fest ist, kommt beim Schlupf der Stirnvorsprung, auch Kokonzahn genannt, zum Einsatz. Mit diesem wird die Konkonhülle perforiert und der entstandene Deckel anschließend nach außen gedrückt.

Aktuell ist die Art in noch keinem Bundesland gefährdet, leidet aber unter großzügigen Spritzmaßnahmen an Ackerrändern.

Bei der Kathrin gab es mal wieder ein Highlight unter den Eulen zu bestaunen
Nachts sind alle Falter grau...101
Nachts sind alle Falter grau...101
KathrinJ


Ich wünsche Euch einen angenehmen Sonntag:-)

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