Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...110

Familie: Geometridae (Spanner)
Unterfamilie: Ennominae
Art: Schlehenspanner (Angerona prunaria)

Da Euch die Zeichnung des zuletzt vorgestellten Falters ganz besonders gefallen hat, bleibe ich mal bei den farbenprächtigen Spannern. Heute geht es um den Schlehen-oder Pflaumenspanner, den man sich leicht merken könnte, wenn er nicht so variabel wäre. Allerdings muss ich zugeben, dass mir bisher immer nur Falter mit dieser Zeichnung untergekommen sind und dann war die Bestimmung wirklich leicht. Der wissenschaftliche Name prunaria=Pflaume, gibt schon einen Tip auf eine der vielen Raupennahrungspflanzen. Wie immer habe ich auch mal nach dem englischen Namen geschaut und bin auf Orange Moth gestoßen, was natürlich einleuchtet.
Im gemäßigten Asien und auch in Europa ist Angerona prunaria weit verbreitet und fehlt nur im südlichen Mittelmeergebiet.
Hier in Deutschland kommt die Art in jedem Bundesland vor, was an der Vielzahl der besiedelten Lebensräume liegt. Ob Trockenrasen oder gebüschreiche Magerrasen, Waldhochmoore, trockene Eichenwälder oder Auwälder- überall fühlt sich der hübsche Spanner wohl.
Der mit ca. 50mm Flügelspannweite schon als mittelgroß zu bezeichnende Nachtfalter fliegt jährlich in einer Generation, in besonders günstigen Lagen kann es auch zu einer unvollständigen zweiten Generation kommen. Tagsüber ruht er unter Blättern und in Bodennähe und die Chancen auf einen Fund sind recht gering, glücklicherweise kommt die Art sehr gerne zum Licht.
Die Flugzeit dauert von Ende Mai bis weit in den August hinein.
Ab Juli fressen die Räupchen an einer sehr großen Menge von verschiedenen Futterpflanzen. Als Beispiel möchte ich hier Salweide, Liguster, Kornelkirsche, Eiche, Stachelbeere, Feld Ahorn, Roter Hartriegel, Besenginster und Schlehe anführen. Die Raupen sind typische Spannerraupen uns somit extrem gut getarnt. Raupenfunde vor dem Winter sind so gut wie unbekannt, wahrscheinlich bleiben die Raupen sehr klein und legen erst nach der Überwinterung richtig mit dem Wachsen los. Sie überwintert an Zweigen nahe der Erde und verstecken sich im Frühling über Tag am Fuße der Stämme, lassen sich aber nachts am Futter finden. Die Raupen sind sehr unverträglich und werden in der Literatur als Mordraupen geführt. Die Verpuppung erfolgt zwischen zusammengesponnenen Blättern.

Falls jemand noch ein Falterfoto mit einer anderen Farbvariante anbieten kann, würde ich mich über eine Verlinkung freuen.

Bei Kathrin gibt es ein perfektes Foto eines interessanten Winzlings zu bestaunen.

Nachts sind alle Falter grau...109
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KathrinJ

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