Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...112

Familie: Sesiidae (Glasflügler)
Art: Zypressenwolfsmilch-Glasflügler(Chamaesphecia empiformis)

In dieser Präsentation möchte ich Euch wieder einen ungewöhnlichen Schmetterling vorstellen, welcher durch seine Tagaktivität und das völlig untypische Aussehen keinesfalls auf die Zugehörigkeit zu den Nachtfaltern schließen lässt.
Bei Spuler kann man einen Hinweis zu empis finden- was soviel wie Tanzfliege heißt und jeder, der die Art schon mal am Pheromon hatte, wird das wohl als sehr treffend bezeichnen.
Chamaesphecia empiformis kommt in weiten Teilen Süd-und Mitteleuropas vor, fehlt aber in Großbritannien, Dänemark, Irland, Fennoskandien und der Türkei. In Deutschland ist die Art nicht gerade selten und bevorzugt meist trockene und nährstoffarme Böden, ist aber auch in lockeren Wäldern, an Waldwegen, Bahndämmen, Böschungen, Feldrainen, Weinberghängen und vielen anderen Orten zu finden, solange die Raupennahrungspflanze vorkommt.
Der hübsche Glasflügler mit einer Flügelspannweite bis knapp über 20mm fliegt jährlich in einer sehr langgestreckten Generation von Mai bis Anfang September. Die Tiere sind recht klein und unstet und man bekommt sie recht selten zu Gesicht. Umso erstaunter ist man, wenn beim Lockversuch mittels Pheromonen innerhalb kurzer Zeit über 50 Stück wie aus dem Nichts auftauchen. Mir kommen sie immer wie Geschöpfe aus einer Parallelwelt vor, aber das habe ich schon mal geschrieben...
Bei sonnigem oder leicht bedecktem Wetter zwischen 13 und 18 Uhr hatte ich bisher an jeder von mir favorisierten Stelle Erfolg, was für eine gewisse Häufigkeit in meiner Region spricht.
Die Raupen leben monophag an Zypressen-Wolfsmilch und man erkennt die befallenen Pflanzen im Herbst und Frühjahr recht gut, da sie früher welken und irgendwie kränklich aussehen, jedoch nicht durch den Raupenbefall absterben. Im Spätsommer und Herbst lebt die Raupe im oberen Teil der Wurzel und frisst sich zum Winter hin immer tiefer in die Wurzel hinein, ohne Bohrmehl auszuwerfen. Meist im April erfolgt die Verpuppung im Wurzelhals und im Mai schiebt sich die Puppe aus diesem oder einer trockenen Stengelbasis heraus und entlässt den Glasflügler.
Die Art ist bisher in noch keinem Bundesland gefährdet und ich rechne mit vielen Neunachweisen bei verstärktem Einsatz von Pheromonen und intensiverer Beschäftigung mit dieser Art.

Zum 111. hat die Kathrin wieder etwas ganz besonderes herausgesucht.

Nachts sind alle Falter grau...111
Nachts sind alle Falter grau...111
KathrinJ

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