Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...88

Familie: Psychidae (Echte Sackträger)
Unterfamilie: Oiketicinae
Art: Großer Sackträger(Canephora hirsuta)

Heute soll es um eine von uns ziemlich vernachlässigte und ansonsten auch eher unpopuläre Familie gehen- die Sackträger.
Auffälligstes Merkmal sind sicherlich die charakteristischen Säcke, die von den Raupen umhergetragen werden. Die Weibchen der meisten Arten sind flügellos und sehr stark spezialisiert. Auch nach dem Schlupf verbleiben sie im Raupensack, oft fehlen Augen, Mundwerkzeuge und auch Beine.
Die Möglichkeit der Jungfernzeugung(Parthenogenese), also die gleichgeschlechtliche Fortpflanzung verstärkt die Sonderstellung innerhalb der Lepidopteren zusätzlich.
Bei der hier gezeigten Art handelt es sich um ein Männchen des Großen Sackträgers(Canephora hirsuta).
Das komplette Verbreitungsgebiet ist noch nicht vollständig erforscht, Fundmeldungen stammen aus den Mittelmeerländern, Mitteleuropa, dem südlichen Skandinavien und Teilen Asiens. In Deutschland ist der Große Sackträger in jedem Bundesland vertreten und nirgendwo selten. Die Ansprüche der wärmeliebenden Falter an den Lebensraum scheinen nicht sehr hoch zu sein, gemieden werden allenfalls intensiv genutzte Mähwiesen, Ackerland und Weiden.
Die männlichen Falter fliegen im Juni zu den lockenden Weibchen, welche ein Stück aus dem Sack herausschauen.
Die Raupen sind polyphag und fressen unter anderem verschiedene Laubhölzer wie Weißdorn, Schlehe, Ulme, Ahorn, aber auch Wegerich, Brombeere, Salbei und Ginster. Die Entwicklungszeit dauert mindestens zwei Jahre, wobei die kleinen Raupen bzw. die Raupensäcke eher selten gefunden werden. Die erwachsenen Raupen in den sehr großen Säcken sind hingegen nicht selten im April und Mai zu finden. Oft klettern sie dann an Baumstämmen empor, sind aber auch an Hauswänden und Telegrafenmasten zu finden.
Die Säcke werden oft so fest angesponnen, dass diese noch sehr lange an Ort und Stelle verbleiben und eigentlich zu jeder Jahreszeit gesucht werden können.

Vielleicht als Tip für die kalte Jahreszeit.

Da der Unterschied zwischen den Geschlechtern so groß ist, wird es noch eine kleine Fortsetzung geben, sonst wird hier der Text zu lang. Ich kann Euch leider kein Weibchen zeigen, aber wenigstens einen Raupensack.

~ Fortsetzung folgt ~

Bei der Kathrin könnt Ihr sehen, wie schön doch eigentlich grau und gelb zusammenpassen.

Nachts sind alle Falter grau...87
Nachts sind alle Falter grau...87
KathrinJ

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