Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Nutriakind-Schwänzchen

Mittlerweile verfüge ich über die verschiedensten Varianten, Nutrias von der Nasenspitze bis zum Ende des sehr langen Schwanzes auf ein Bild zu bekommen – zur Problematik siehe auch diesen Thread
http://www.fotocommunity.de/forum/read.php?f=23&i=56635&t=56635
Auf diesem Foto wird doch nicht etwa das rechte Nutriakind den recht tiegerischen Beitrag von „da könnte ja jeder kommen“ zur Pölkin’schen Lieblingsleopardin „Half Tail“ gelesen haben, um mir zu vollständigen Bildern zu verhelfen? Na ja – Spitze ist Spitze und nicht Abbiss ; + )
Nikon D300, Nikkor AF S 300 VR, Blende 5.6 bei 1/160stel Sekunden, ISO 500, Belichtungskorrektur minus 0,3, aus der Hand.

Commentaire 5

  • Sabine Streckies 01 06/02/2009 16:39

    Hallo Mar-Lüs,
    ich weiß, dass ich nicht viel weiß ; + )
    Leider sind die Nutrias nicht bei mir „um die Ecke“, so dass für eine aussagekräftige Beobachtung die Zeit nicht reicht.
    Fakt ist aber, dass vor einigen Jahren erst ein Paar da war, dann zuletzt 2008 – möglicherweise als Folge von Inzucht, vielleicht aber auch doch Zuwanderung – zwischen sechs und acht Tieren. Davon waren zwei rötlich-hell gefärbt, was – wie Du bereits an anderer Stelle vermutetest – an dem fehlenden Farbpigment liegen könnte. Eines dieser helleren Nutrias, das auch immer kleiner als die anderen blieb, habe ich 2007 das letzte Mal gesehen und bin sicher, dass es nicht mehr lebt.
    Alle anderen einschließlich der derzeitigen Jungen (inklusive des einen rosa Nutriaknäuls) haben glänzendes Fell, strahlende Augen und machen auf mich einen putzmunteren Eindruck.
    Wie bereits unter jedem meiner Bilder erwähnt, werden die Nutrias seit Jahren und besonders jetzt mit den herzigen Kleinen von den Menschen mit Nahrung regelrecht zugeworfen. Das geht von verschimmeltem Brot bis zu liebevoll klein geschnittenen Apfelstückchen, über Karotten bis zu ganzen Steigen mit Kopfsalat, Zwieback, Keksen und Gurken. Sicher habe ich da aber auch noch nicht alles gesehen, vielleicht ist dies auch besser so ……
    Dass die Kleinen gesäugt werden, habe ich noch nie gesehen. Das kann daran liegen, dass das intime Familienleben in einem Wurzelstock unterhalb der Uferkante stattfindet – Zutritt nicht möglich und von mir auch nicht erwünscht. Dort halten sich die Eltern, die Kinder, Onkel und Tanten immer wieder längere Zeit auf.
    Bis jetzt habe ich nie gesehen, dass sich die Kleinen mehr als ca. zwanzig Meter vom Bau entfernt haben. Sie kommen durchaus auch alleine aus dem Wasser und an Land (um teilweise aus der Hand zu fressen), wenn die Eltern nicht zu sehen sind. Ich gehe aber davon aus, dass die Erziehungsberechtigten dennoch immer ganz in der Nähe sind. Manchmal sitzen die Erwachsenen am Ufer und die Kinder schwimmen im Graben, manchmal ist es umgekehrt – irgendwie bleibt man aber doch stets in Sicht- und vielleicht auch Pfiepkontakt.
    Interessant ist für Dich vielleicht noch, dass ich nicht sagen könnte, wer die Mutter des aktuellen Wurfs ist. Okay, die Männer des Clans sind wohl die deutlich größeren Tiere, aber insgesamt gehen alle total liebevoll miteinander um, selbst wenn es hin und wieder mal kurze und lautstarke Knuffereien gibt. Manchmal scheinen die Kleinen ein bestimmtes weibliches Alttier vorzuziehen – einige (vermutlich) weibliche Nutrias unterscheiden sich äußerlich aber so gut wie nicht.
    Beim bisherigen Bestand war es so, dass alle beisammen geblieben sind. Kommen nun aber alle sechs Kleinen durch, stellt sich möglicherweise einmal die Frage nach neuer Reviersuche.
    Ich bemühe mich inzwischen, mir weniger Gedanken um die artfremde Fütterung zu machen, denn es scheint zumindest, dass die Nutrias einen Vorteil daraus ziehen können – im Gegensatz zu den im Sommer umkippenden Gewässern. Aus letzterem Grund ist jegliche Fütterung somit selbstverständlich abzulehnen. Ein Problem des Gebiets ist allerdings, dass die dortigen Nutrias seit Jahren d e r Anziehungspunkt für Menschen sind, die auch endlich einmal die Biber, Otter, Marderhunde, Bisamratten und Meerschweinchen sehen wollen. Diese Völkerscharen mit säckeweise Futter für die „putzigen Mäuschen“ ließen sich vermutlich nur durch vom Hessen-Forst gemieteten Panzer, Stacheldraht und 24-Stunden-Bewachung von ihren „guten Absichten“ abhalten ; + )
    Gruß
    Rheinhilde
  • Mar-Lüs Ortmann 06/02/2009 8:32

    Hallo

    Mich würde mal interessieren, wie es in den Beständen eurer Region - konkret in dieser Nutria-Familie so zugeht.

    Unternehmen diese doch noch recht jungen Tiere meistens in Begleitung ihres Muttertieres, oder der Metzen und Tanten ihre Ausflüge?

    Als sich in meiner Region die ersten Tiere angesiedelt hatten, war es so, dass die damals zahme Metze ihre Kinder immer begleitet hatte. Ich konnte sie damals Wochen lang fast konsequent im Familienverband daher schwimmend und fressend beobachten.

    Heute - nach vielen Jahren - sehe ich Tiere dieser Altersklasse oft allein. Sie sind noch jung und klein aber ohne Begleitung unterwegs. Einerseits finde ich das komisch und habe es mir damit erklärt, dass die Jungtiere durch die denaturierten Futteralien, die ihnen vor die Nasen gelegt werden, stets sehr bald von der säugenden Metze weggeprägt - sehr früh entwöhnt worden sind. Sofern ich das richtig verstanden verstanden habe, gilt die Art als Nestflüchter, die dennoch noch recht lange gesäugt werden - wie das wohl halt bei anderen als nestflüchtend bekannten Arten auch der Fall ist.

    Angesichts der Misere, dass sehr junge Tiere ohne elterliche erwachsene Begleitung an Futterplätzen gehockt und gefressen haben, dacht ich, dass diese Kleinen dann wohl nicht mehr gesäugt wurden. Ich kann mich natürlich auch täuschen; ich habe all die Jahre ja auch nicht rund um die Uhr neben ihnen gehockt.
    Aber das empfand ich zunächst als nicht so gut. Ernährungsphysiologisch kam mir das problematisch vor. Tiere, die sehr früh entwöhnt werden durch komische Umstände (die des aggressiven Fütterns durch uns Menschen) werden - können doch keinen guten Immunschutz entwickeln.

    Nebenbei und später dachte ich dann, ob diese mir ungeeignet und unnatürlich erscheinende Ernährung der halbwüchtigen Tiere mit Brotresten aber auch einen Vorteil gehabt haben könnte in der Weise, dass die Umstellung von Muttermilch auf pflanzliche Kost mit hohem Rohfaseranteil sogar besser gelingen konnte, weil zwischenzeitlich denaturiertes Getreide (Brot), gekochte Kartoffeln und andere Abfälle gefressen wurden.

    (Die Umstellung so genannter Pflanzenfresser bzgl. der Ernährung und der Verdauung muss doch kritischer und auch komplizierter sein. Ein Tier, das einer so genannten fleischfressenden Art angehört, sollte es hingegen viel einfacher haben; es stellt sich ja lediglich von Milch auf chemisch sehr ähnliche Nahrung um).

    Später habe ich also überlegt, ob nicht ältere Schwestern und Tanten a bisserl Betreuung übernommen haben könnten; aber so konsequent in Begleitung halbwüchsiger andere Tiere, über die man mit Sicherheit hätte sagen konnte, dass es nicht die Muttertiere waren, habe ich sie auch nicht gesehen.

    Heute nach vielen Jahren weiß ich nicht, was ich über diese Form des Zusammenlebens der Tiere mit uns Menschen denken soll.

    Grüße (bis gleich)
  • Fotos-Unterwegs 05/02/2009 20:03

    Das ist ein total witziges Foto, Rheinhilde! Die Spiegelung im Wasser ist DER HIT, auch wenn sie nicht vollständig ist.
    LG Regine
  • Frank Henschel 05/02/2009 18:00

    Wieder ein schönes Foto von dir, perfekt wär's wenn die ganze Spieglung im Wasser zu sehen wäre.
    Gruss Frank
  • Manuela Trost 05/02/2009 17:57

    Ui, DIE sind ja klase :-))
    Das Linke sieht aus wie eine Kugel mit Schwanz.
    Toll getroffen.
    LG Manuela