Obersalzberger Bunkerwelten (I)

Obersalzberger Bunkerwelten (I)

Wie angekündigt, starte ich heute mit einer Serie von vier Aufnahmen zu einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus begann Hitler, einen malerisch gelegenen Bergbauernhof am Obersalzberg bei Berchtesgaden - das Haus "Wachenfeld" - zum repräsentativen "Berghof" auszubauen. Die angestammten Bewohner wurden im Laufe der Zeit vertrieben, andere Nazi-Größen wie Göring, Bormann oder Speer nahmen ebenso wie Hitler ihren Zweitwohnsitz am Obersalzberg. Eine SS-Kaserne kam hinzu, Betriebsgebäude - der Obersalzberg wurde "Führersperrgebiet" und eine zweite Machtzentrale der Naziregierung abseits von Berlin. Zur Infrastruktur zählte auch ein ausgeklügeltes Bunkersystem, das mit Wohn- und Arbeitsräumen, moderner Lüftungstechnik und einer Telefonanlage mit 800 Anschlüssen ausgerüstet war. Mit dem gleichen Perfektionismus, mit dem sie die Tötung von Millionen von Menschen plante, wollte die Regierung ihr eigenes Überleben sicherstellen. Als der Obersalzberg aber schließlich am 25. April 1945 Ziel britischer Bombenangriffe wurde, bot die Bunkeranlage nicht den Funktionären des Dritten Reiches Schutz, sondern ermöglichte mehr als 1000 Arbeitern das Überleben.

Ein Teil der Bunkeranlage ist begehbar und gehört zur Ausstellung der äußerst sehenswerten Dokumentation Obersalzberg. Wer in der Nähe von Berchtesgaden und an jüngerer deutscher Geschichte interessiert ist, sollte einen Besuch unbedingt einplanen.