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Öffentliche Andacht und Information über 7 inhaftierte Bahá´i in Teheran im Iran in Lübeck...

Öffentliche Andacht und Information über 7 inhaftierte Bahá´i in Teheran im Iran in Lübeck...

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Hans Knospe


Free Account, Oldenburg / H.

Öffentliche Andacht und Information über 7 inhaftierte Bahá´i in Teheran im Iran in Lübeck...

im HdK ( Haus der Kulturen) am Sonntag, den 22. Februar. Es besteht große Sorge um das Leben der 7 Inhaftierten die dort seit Monaten im berüchtigten Evin-Gefängnis sitzen und jetzt auf ihren Prozess warten. Die Friedensnobelpreisträgerin Frau Dr. Shirin Ebadi hat als Rechtsanwältin die Verteidigung der 7 Inhaftierten übernommen, allerdings ohne bisher ein Besuchsrecht und Akteneinsicht zu bekommen!

s. auch: offener Brief und Aufruf über die Situation der Bahá´i im Iran
http://www.we-are-ashamed.com/pages/languages/deutsch.php
und:
Amnesty International hat jetzt eine Eil-Kampagne für die zwei Frauen und fünf Männer gestartet. "Falls sie verurteilt werden, drohen ihnen lange Gefängnisstrafen oder sogar die Todesstrafe", vermutet die Menschenrechtsorganisation. Sowohl auf Spionage als auch auf die Beleidigung religiöser Heiligtümer steht im Iran die Todesstrafe. Nach Angaben von Amnesty ist erst im November 2008 ein Telekommunikationshändler gehängt worden, der angeblich für Israel spioniert hatte.
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte befürchtet ein "Schnellverfahren mit hohen Strafen". Generalstaatsanwalt Qorban-Ali Dorri-Najafabadi hat sich jedenfalls klar positioniert. "Die Bahai-Gruppen sind illegal, ihre Verbindungen zu Israel und ihre feindliche Einstellung zum Islam sind offensichtlich, sie sind eine Bedrohung der nationalen Sicherheit." Entsetzt sind die rund 5000 deutschen Bahai über die Vorwürfe gegen ihre Glaubensbrüder. "Die völlig unbegründeten und haltlosen Anklagepunkte werden von uns entschieden zurückgewiesen. Sie lassen für die Verurteilung das Schlimmste fürchten", erklärt Sprecher Ingo Hofmann.
Die sieben Mitglieder der Führungsgruppe waren im März beziehungsweise im Mai vom Geheimdienst verhaftet und ins Teheraner Evin-Gefängnis verschleppt worden. Der berüchtigte Kerker gilt als Folterkammer des Regimes. Nach Informationen von Amnesty sind die fünf männlichen Gefangenen dort in einer nur zehn Quadratmeter großen Zelle ohne Betten eingepfercht.
Für die Mullahs sind die Bahai Abtrünnige, da ihre Glaubensrichtung im 19. Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangen ist. Nach der Islamischen Revolution vor 30 Jahren waren die Bahai schärfsten Verfolgungen ausgesetzt, acht führende Mitglieder wurden 1981 hingerichtet. Zwischenzeitlich entspannte sich die Situation für die als friedliebend geltenden 300000 Bahai-Anhänger. Doch seit der Machtübernahme von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Jahr 2005 ist ihre Lage immer brenzliger geworden. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon benannte im vergangenen Oktober in einem Report zur Menschenrechtslage im Iran die subtilen Verfolgungsmethoden: Festnahmen unter fadenscheinigen Vorwänden, Beschlagnahmung von Besitz, erzwungene Geschäftsaufgaben, Friedhofsverwüstungen, Verbannung von den Universitäten. Den orthodoxen Geistlichen sind die Bahai nicht zuletzt ein Dorn im Auge, weil ihr imposantes "Weltzentrum" - die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannten "Hängenden Gärten" - ausgerechnet in der israelischen Hafenstadt Haifa liegt.
Auch andere Minderheiten - etwa die Christen - klagen darüber, dass das Klima im Iran rauer geworden ist. Einige Menschrechtler sehen in der Hatz auf Andersdenkende einen Vorboten des Wahlkampfs. Im Juni tritt der als gemäßigt geltende Ex-Präsident Mohammed Chatami gegen Amtsinhaber und Hardliner Mahmud Ahmadinedschad an. So kann man den Prozess gegen die Bahai-Führung auch als Botschaft ansehen: Wer im Iran aufmuckt, der lebt gefährlich.

© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Weser-Kurier Seite: 4 Datum: 25.02.2009

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