Östlich von Deneb

Östlich von Deneb

Östlich von Deneb findet man den Nebelkomplex NGC 7000 und IC5070, bekannt unter den allgemeinen Namen Nordamerika-Nebel resp. Pelikannebel. Die Umrisse lassen leicht auf diese Bezeichnung schließen. Allerdings werden gerade diese Umrisse eigentlich von dem scheinbar dazwischen liegenden Dunkelnebel geprägt, der das Licht der dahinter liegenden Sterne und Wasserstoff-Wolken stark abschwächt. Die hauptsächlich im roten Licht der Wasserstoff-Linie (bei 656 nm Wellenlänge) leuchtenden Gaswolken werden durch wenige im Inneren des Nebelkomplexes verborgene junge, extrem heiße Sterne ionisiert und dadurch zum Leuchten angeregt. Besonders kräftig wird dieses Leuchten in Bereichen, wo heißes Gas, das durch den Strahlungsdruck dieser jungen Riesensterne nach außen getrieben wird, auf kühleres umgebendes Material stößt und dieses zusätzlich aufheizt. Solche Schockfronten sind vor allem im Nordamerikanebel im Bereich von "Kalifornien" und im "Kopf des Pelikans" zu sehen.

Der Nebelkomplex, der mitten in der Milchstraßenebene im Sternbild Schwan lokalisiert ist, reicht weit über den gezeigten zentralen Ausschnitt (ca. 2 x 3 Grad) hinaus und seine Entfernung wird mit rund 675 parsec angegeben. Damit beträgt die wahre Ausdenung rund 40 parsec (d.i. 124 Lichtjahre).

Die Aufnahme entstand Anfang Juli diesen Jahres mit einer FingerLakes IMG 6303E an einem Pentax 75 SDHF bei 500 mm Brennweite. Belichtet wurden 10 x 10 Minuten Luminanz und je 4 x 10 Minuten für die Farbkanäle. Die Bearbeitung erfolgte mit MaximDL und Photoshop CS2.