ohne Titel
ohne Beschreibung
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Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.
Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos - weniger in dessen Bewertung.
Daher folgender Tipp für Dich:
Die folgenden Fragen als Beispiel genommen, könnten Dir als Gedankenstütze dienen:
- Was sehe ich?
- Was löst das Bild in mir aus?
- Wie verstehe ich das Bild?
- Welche Aspekte im Bild sprechen mich besonders an?
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Wir freuen uns auf Deine ausführliche Anmerkung und Deine Gedanken zum Foto!
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 27/03/2022 9:00
Die Diskussion hier ist nun beendet.Agora wird fortgesetzt hier:
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 26/03/2022 10:06
Wir haben den Impuls aufgenommen, die Diskussion ist ab sofort auch für den Fotografen offen:Lars Ihring schreibt: “Hallo liebe Agorantinnen und Agoranten :)
Habt vielen Dank für die Interessanten Geschichten, die spannenden Gedanken und den ein oder anderen Schmunzler :)
Danke, dass ihr euch so intensiv mit dem Foto auseinander gesetzt habt!
Ich zeige euch gern einen anderen Ausschnitt zur besseren Übersicht:
Damit hätten wir auch die Fragen zum Alter der Füße und der Farbe der Socken geklärt ;)
Entstanden ist das Foto vor einigen Jahren bei der Reportage einer Hochzeit. (@eva b. - irgendwie war es also schon inszeniert, aber nicht für das Foto)??Das Paar heiratete im Zoo von Amsterdam und ich habe dort 3 Tage dokumentiert. Das Besondere am Zoo war, dass das Paar ein eigenes Gästehaus hatte. Sie wohnten dort die Tage vor und nach der Hochzeit und dort fanden auch alle Vorbereitungen statt.
Das "Laufstegzimmer" war eine Art Bibliothek ganz in Weiß gehalten mit einer breiten Fensterfront hinter mit. Eine große Flügeltür führte ins Nachbarzimmer, das ebenso eine breite Fensterfront hatte. So gab es eine fast schattenfreie Ausleuchtung. Das Zimmer wurde nacheinander von beiden zum Ankleiden genutzt - natürlich immer unter der Vorgabe, dass sie sich nicht sehen - was dann auch die etwas "organische" Anordnung der einzelnen Möbelstücke und Requisiten erklärt.
Mir war bei der Repoartage wichtig, eben auch Szenen und Situationen einzufangen, die auf den ersten Blick nicht alltäglich sind oder eben zum Schmunzeln anregen. So gesehen hat @wittebuxe durchaus Recht :)
Um auf die viel diskutierte Helligkeit des linken Fußes zu kommen: Mit war es wichtig, dass das Bild authentisch bleibt. Nicht die Füße sind das Motiv, sondern die Situation. Und "in echt" hatten Boden und Füße in etwa die gleiche Helligkeit. Die diffusen Lichtbedingungen bieten weder Kontrastkanten noch war es möglich zusätzlichte Lichtkanten oder Abschattungen zu setzen. So what... Bei der Entwicklung war es mir wichtig, dass die dunklen Bildteile Zeichnung haben und außer den Reflexen im Chrome des Stuhls nichts überstrahlt ist. Weiter habe ich nicht eingegriffen.
Das der bildrechte Fuß dunkler wirkt liegt daran, dass mein Körper eine gewisse Fläche hat (Volumen auch) und ich da einfach im Licht stehe bzw. hocke. Ich wollte da ber auch nachträglich nicht ran.
@Michael Menz: Ja, das Bild ist roh, also unbeschnitten und so fotografiert. Die Idee, das Bild unten bis zum Eckenläufer zu beschneiden ist interessant, würde aber den Charakter des Bildes verändern. Ich finde gerade die freie Fläche wichtig, um den Blick zu führen und ihm Raum zu geben, zu wandern und ich denke, das Bild funktioniert so (für mich) am Besten.
Habt nochmal leiben Dank für eure Kommentare! Es war eine kurzweilige Woche :)
und @Matthias von Schramm: Nix Heiratsschwindler :D die beiden sind glücklich wie eh und je :)
Liebe Grüße!
Lars
PS: Ein paar weitere Gedanken zum Bild und Infos gibts in der Podcast-Sendung vom Mittwoch ( https://www.fotocommunity.de/podcast/episode/43 - am Ende ab Minute 55) und in der Episode am Sonntag, 27.3. (ab 15.00 Uhr)”
Wolfgang Wilhelm Itter 25/03/2022 20:29
HalloIch mutmasse mal, hier wird jemand für eine Feierlichtkeit zurechtgemacht und der Fotograf, der ihn begleitet hat eigentlich alle Fotos im Kasten und ist jetzt gelangweilt.
Das Motiv könnte von mir sein :)
Der Titel „ohne Titel“ ist mit Bedacht gewählt, damit wir vollen Spielraum haben, uns etwas auszudenken.
Das Foto passt meiner Meinung nach in die Feierserie.
Vom Vordergrund hätte ich noch alles weggeschnitten, bis zum Teppich links, an der Seite.
Bis dann
wo
Salzburger Landblicke 24/03/2022 0:23
Auf den ersten Blick ist das Foto für mich sachlich und spricht mich gefühlsmäßig nicht an. Bei genauerem Betrachten denke ich mir, da steht ein Mann, der einen Anzug anziehen muss, ja muss, weil alles so hölzern wirkt. Dann glaube ich den Unterteil eines Waschbeckens und die Streben eines Friseurstuhles zu erkennen. Gürtel und Schuhe sind links angeschnitten. Da denk ich mir gleich, es fehlen die Socken! Warum sind da keine Socken? Bei noch genauerem Hinsehen fällt auf, dass links unter dem "Waschbecken" ein Teppich liegt und nicht wie zuvor angenommen, Fliesen verlegt sind. Nun ist es eindeutig, es ist alles gestellt. Ein Versuch, der noch nicht wirklich ausgefeilt ist.tanu676 23/03/2022 23:59
vor dem heiraten oder einem wichtigen Termin muss alles genau bereit liegen sonst kommt man in zusätzlichen StressEva B. 23/03/2022 12:15
Ich tue mich sehr schwer mit dem Bild.Eine Inszenierung, die beiläufig wirken will.
Wenn ich ein inszenierten Bild mache, lasse ich das doch eher unordentlich rumstehen Beiwerk oben links weg, habe keinen Fenstersims drauf, räume mein Bild auf.
Für ein echtes beiläufiges Bild ist es zu statisch und Fliege und Gürtel würden wohl eher nicht auf dem Boden liegen.
So zumindest mein Eindruck.
Also was ist der Zweck, dieses Bildes. Warum wurde es gemacht?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Bild, ohne Titel, ohne Beschreibung, extra für Agora gemacht worden sein könnte...
Vielleicht war es aber auch doch ganz anders...Ich bin gespannt...
Clara Hase 22/03/2022 21:53
mir fiel noch auf, das Licht auch zwischen Hosenbeinen fällt und die Beine einen Schatten werfen der mir entgegenkommt.Michael Menz 22/03/2022 21:39
Mein erster Blick richtet sich auf die Füße des Protagonisten. Barfuß steht er auf einem Parkettboden, aufgrund der feinen Linie, die ich mittig, neben dem bildrechten Fuß auszumachen glaube, tippe ich auf Vinylboden in Holzoptik.Die Hosenbeine weisen eine Art Knick auf, wie sie mir von frisch gekauft, oder frisch gewaschen und gestärkt, geläufig sind. Der Mann kommt nicht von einer eher feierlichen Veranstaltung, sondern er möchte irgendwann da hin.
Zusammen mit den Accessoires auf dem Boden links, ergibt sich der Anschein einer Anprobe. Ich stelle mir vor, dass der Herr vor einem Wandspiegel steht und sich gerade das Hemd sorgsam in die Hose steckt. Danach wird er den Gürtel einziehen, die Fliege drapieren und alles noch einmal richten. Ist er mit dem Ergebnis zufrieden folgen Strümpfe und Schuhe.
Der zweite Blick geht zu den Accessoires auf dem Boden links, Die Schuhe stehen akkurat nebeneinander, der Gürtel wurde sorgsam eingerollt. Möglich, dass er vorher so auch in einem Schrankfach gelagert wurde und in dieser Form auf den Boden abgelegt wurde, ich tippe auf ein „aktives Einrollen“ für das Arrangement auf dem Boden. Die Fliege ist das einzige Objekt im Raum, das ohne Anschnitt dargestellt ist. Ob Zufall oder nicht, wird das für mich zu einem kleinen Blickfang und liefert noch einmal einen deutlicheren Blick auf den vermeintlichen „Anproben-Hintergrund“ der Szenerie.
Im Gegensatz zu der Ordnung im Vordergrund stehen für mich die Gegenstände im Hintergrund. Die beiden „Plastikpodeste“ sowie der niedrige Stuhl wirken auf mich deplatziert, so, als seien sie dort hastig hingestellt worden. Entweder für die Anprobe, oder für die Fotografie. Denkbar z.B., dass die Podeste eigentlich dort stehen (neben/unter dem Spiegel), wo jetzt die Kamera postiert wurde.
Diese wiederum wurde schräg, evtl. genau, in der Raumecke postiert, welches anhand der Bodenfugen und dem Schärfeverlauf zu erkennen ist. Dieser wiederum ist im Schwerpunkt, „um und bei den Schuhen und dem bildlinken Hosenbein“, zu verorten.
Für mich sieht das links, hinter den Podesten, wie eine Terrassen- oder Balkontür aus. Gehörten die Podeste dort hin, stünden sie dem Protagonisten ständig im Weg. Ich denke, sie gehören nicht wirklich dort hin. Wäre es eine entsprechende Tür, erklärte sich auch das „Zuviel an Licht“ auf dem bildlinken Fuß. Der Teppich hätte eine Funktion, so in etwa als ersten Schutz von Schmutz und Feuchtigkeit nach der Wiederkehr von Draußen in die Wohnung.
Hinter dem „Stuhl“ scheint sich eine weitere Tür zu befinden. Auch hier passt es dann für mich nicht, da er zudem teils auf dem Teppich, teils auf dem Parkett steht. Ich denke, er wurde auch für Anprobe/Fotografie dort platziert.
Beim Fotografieren wurde meiner Meinung nach nicht lange gefackelt, nachdem es eine Vorstellung vom möglichen Ergebnis gab. Höchstens 2, 3, Versuche - fertig. Vorbereitung, auch im Kopf, ist alles. ;-)
Der „offene“ Vordergrund „erklärt sich aus der Verwendung der gewählten Perspektive und Brennweite“: Ich denke das Bild ist „roh“ und ungeschnitten und gibt das wieder, was der Fotograf zeigen wollte. Ob nachträglich entsättigt wurde, kann ich nicht erkennen.
Persönlich halte ich den unteren Bildteil, ab der Teppichkante für entbehrlich. So hätten wir an dieser Stelle auch einen „sprichwörtlichen Eckläufer“ und die ganze Szene etwas verdichtet. Wie schon angemerkt, kann man dem bildlinken Fuß noch etwas Licht nehmen.
Je länger ich mich nun mit dem Bild beschäftigt und fantasiert habe, desto mehr wurde ich damit warm. Kaufen und Aufhängen würde ich es nicht.
Gardin 22/03/2022 21:32
Auf dem unteren Drittel des Fotos sehe ich ausschließlich hellen Laminat- oder Parkettboden, zunächst unscharf abgebildet, nach oben hin nimmt die Schärfe zu. Vom linken Rand her verläuft eine Schutzmatte, mit großen Vierecken, schräg nach oben rechts. Neben der Schutzmatte auf dem hellen Boden sehe ich zwei nackte Männerfüße, leicht auseinanderstehend, die unter einer Hose mit Bügelfalte hervorschauen. Der rechte Fuß ist durchgehend hell, der linke Fuß deutlich dunkler, sonnengebräunt.Auf der Schutzmatte am linken Rand im oberen Drittel, liegen halb zu sehen, ein dunkler Gürtel und dunkele gut geputzte Schuhe, davor eine dunkle Fliege. Darüber ein kurzes Stück von zwei Sockeln, die zu einem Friseurwaschbecken gehören könnten und der Fuß eines auf sehr tief gestellten Sessels.
Ein Foto das mich durch seine Ruhe anzieht, dann aber enttäuscht. Eine Inszenierung, die keine ist, weil in meinen Augen zu gewollt. Mir fehlt eine mögliche Geschichte.
Rista25 22/03/2022 18:55
Mir ist die Botschaft ein Rätsel. Außerdem weiß ich auch nicht, wohin mein Blick gehen soll - auf die Füsse, auf den Holzboden, oder die Schuhe?Matthias von Schramm 22/03/2022 11:14
Für mich hat das Bild die Ästhetik eines Sachbuchcovers. Das ist und war mein erster Gedanke. Dabei denke ich eher an die Art der Graustufen und weniger an den Inhalt. Inhaltlich wäre es eher ein Hinweis auf ein sehr erzählerisches Bild und zwar deswegen weil es andeutet und nicht ausführlich erklärt. Fliege, feines Schuhwerk, Gürtel weisen daraufhin, dass ein Mensch dabei ist seinen Kleidungsstatus zu verändern. So fein säuberlich, wie das arrangiert liegt, sieht es nach Ankleiden für einen besonderen, bzw. auch möglicher Weise einen alltäglichen Anlass aus. Immerhin ist es möglich, dass der Mensch einer bestimmten beruflichen Tätigkeit mit Berufskleidung nachgeht. Die Fußstellung ist geöffnet und bildet mit der Anzugshose darüber ein offenes V. Ansonsten sehe ich zwei Winkel, die Beine und bare Füße ergeben. Diese ergänzen sich gut mit den Zylindern im Hintergrund, evtl. ein Hocker und/oder ein Kosmetikeimer. Dahinter im unscharfen Bereich ein vierfüßiges modern anmutendes Sitzmöbel. Die Gegenstände stehen auf einer Art Matte oder Teppich aus für mich schwer definierbaren Material. Die Füße stehen auf einem Holzfußboden, so ist der Fußboden wohl auch nicht kalt und der Mann kann da bequem stehen - könnte freilich auch Laminat sein, ich tippe aber auf bearbeitetes Holz. Fichte - sowas in der Richtung.Die evtl. leicht weinwinklige Aufnahme ist sauber arrangiert. Allenfalls rechts oben sehe ich eine schwer definierbare Sache, die offenbar den Raum beendet und die vermutlich ein Grafiker eines Buchcovers retuschiert hätte. Ich hätte sie gelassen, denn wir bekommen mit den Kantenstufen im unscharfen Bereich, auch so eine Art Treppeneffekt, was sogar ein wenig das Raumvolumen anzeigt, zumindest in diesem Teil vom Raum.
Die Szene wirkt arrangiert oder wohl überlegt, bzw. instinktiv sorgsam fotografiert. Alles hat seinen Platz und ergibt eine Art Silhouette von Gegenständen und Mensch, welche oben abgeschnitten wurde. Der Grund liegt auf der Hand. Die dominierenden Elemente sind die nackten Füße des Herrn. Die untere Hälfte ist unscharf und leer, zeigt nur einen unscharfen Fußboden. Das erklärt durch das Arrangement, welches der/die FotografIn wollte für mich. Schuhe und Hosengürtel sollten noch angeschnitten und erkennbar auf das Bild und natürlich komplett die Füße des Mannes. Da konnte man nicht näher ran.
Insgesamt mutet das Foto recht hell an, dennoch ist die Zeichnung der Hauptmerkmale gut sichtbar. Perfektion wurde dennoch nicht angestrebt, bzw. nicht erreicht, denn der rechte Fuß des Mannes übernimmt fast den hellen Grauton des Fußbodens und eine klare Linie zwischen Boden und Fuß verschwindet beinahe. Das wäre aber das einzige, woran ich mich evtl. stören könnte, wenn ich es wollte. In Wahrheit stört es mich aber nicht, so zeigt es mir das es eine saubere Szene ist, aber kein Studioarrangement mit perfekter Ausleuchtung, Betonung etc.
Das Bild mit der Eingangs erwähnten Sachbuchcover - Charakteristik würde ich dann doch wegen dem was zu sehen ist auf ein Romancover setzen. Meine erste Assoziation einer Geschichte, weil die Szene nicht nur besonders, sondern auch routiniert wirkt (alles hat seinen Platz), wäre eine Geschichte (ohne dem echten Mann auf dem Bild zu nahe treten zu wollen) über das Leben eines Heiratsschwindlers. ;)
Ein sehr anregendes Foto, was ich gerne betrachte.
Hella v. Seydewitz 22/03/2022 10:42
Ein rätselhaftes Foto. Klar erkennbar: die Füße eines Mannes, in Vorbereitung zu einem besonderen Anlass. Kein Ball, da keine Tanzschuhe. Vielleicht die Stunden vor seiner Hochzeit oder vor einem Empfang zu seinen Ehren, sonst wäre kein Fotograf anwesend. Das Foto ist sicherlich nicht als künstlerisches Werk gedacht, sondern eher im Rahmen einer Dokumentation des Ereignisses. Das Ambiente ist schick und clean.Ich würde schon gerne wissen wollen, zu welchem Anlaß das Foto entstand... bin gespannt, ob es verraten wird. Bis dahin bleibt die Möglichkeit sich eine Geschichte dazu auszudenken; ich favorisiere die Hochzeitssituation.
wittebuxe 22/03/2022 1:22
Das Foto wirkt irgendwie "sauber" auf mich. "Aufgeräumt" träfe es auch. Und "reinlich". Ziemlich fragwürdige Schlagworte für ein Foto, ich weiß. Stelle mir vor, es gäbe eine Fußbodenheizung, und man steht gerne barfüßig auf dem Laminatboden oder dem umsäumten Leder-Patchwork-Teppich. Den letzteren gibt es auch mit (Tier)Haaren drauf zu kaufen, der wäre dann noch wärmer - aber auch ein Staubfänger. Das passte dann irgendwie doch nicht zusammen. Zu meinem Eindruck trägt das nur Wenige bei, das im Bild zu sehen ist, und die überwiegend hellen Flächen und Körper. Mein Bewusstsein ergänzt größtenteils die Fragmente von Stuhl, Plastikboxen, Fenster, Gürtel, usw., ich habe keine Schwierigkeiten damit. Aber doch mit dem Menschen. Mit ihm, seiner Rolle in diesem Bild und seinem Vorhaben an diesem Tage könnte man tagelang 'rumkniffeln - wenn man denn wollte. Anhand seiner Füße (hehe) erkenne ich aber zuverlässig: Der Mann ist 1,79 m groß, 36 Jahre alt und hat keine O-Beine. Das könnt ihr also im Rätselheft schonmal als erkannt ausfüllen.Den Rest sagt uns der Abschlusskommentar. Hoffentlich.
fotobücher 22/03/2022 0:48
Ich sehe eine Raumsituation, in der ein Gürtel, Schuhe und eine Anzugfliege am Boden liegen, nackte Füsse mit Anzughosen, einen Stuhl, Tischbeine, Holzfußboden, einen dunklen Teppich aus zusammengenähten Stofffliesen.Die Füße dominieren das Bild, wobei die großen Zehen, zusammen mit einem Astmuster im Fußboden am unteren Bildrand ein Dreieck bilden. Der dunkle Fleck am unteren rechten Eck, lenkt meinen Blick ein klein wenig ab. Die Position der Füße findet sich leicht abgewandelt in der Position des Stuhlsockels wieder. Insgesamt, obwohl nichts wirklich vollständig zu sehen ist, ergänzt man die fehlenden Anteile im Kopf und “spinnt” sich eine Geschichte, die dazu passen könnte.
Was das Bild wirklich zeigt, können wir nur erahnen - vielleicht eine Hochzeitsdokumentation - wissen tun wir das nicht.
Das Ambiente scheint luxuriös, der Fußboden und Teppich sehen sehr gepflegt aus, der Stuhl im Hintergrund hat keine Rollen, die angeschnittene Hose mit strengen Bügelfalten sieht festlich aus.
Die Bildaufteilung - die als erste ins Auge fallenden Beine liegen im oberen, rechten Drittel. Die Füße liegen im mittleren Drittel des Bildes, wobei der rechte Fuß der Person fast in der Mitte des Bildes steht. Das untere Drittel des Bildes bleibt leer und stellt so die oberen zwei Drittel des Bildes deutlicher dar. Die Kante des Teppichs teilt das BIld vom unteren linken Drittel ins obere Mitteldrittel. Die Dielen verlaufen dazu parallel und ziehen den Blick wie Strahlen nach oben. Rechts oben im Bild befindet sich eine schwarze Linie, was es ist ist für mich nicht erkennbar und doch bildet diese Linie einen Fixpunkt im Bild, wie einen Stopper.
Von der Bildidee her ein m.E. sehr gelungenes Foto, das viele Geschichten erzählt, vermutlich sind alle falsch.
Danke für die Präsentation.
Gerhard Körsgen 21/03/2022 16:39
Interessantes Setting.Normalerweise legt man zumindest seinen Gürtel und seine Fliege nicht auf einen Teppich bevor man diese anzieht sondern etwas höher (Stuhl, Kommode).
Zwar sieht dieses Arrangement sehr akkurat sauber aus, aber allein daraus ziehe ich die Annahme dass es sich - wie so oft - um eine "Improvisation" handelt um irgend einem unvorhergesehenen Umstand zu begegnen.
Dass keine Strümpfe zu sehen sind finde ich weniger ungewöhnlich. Mir sind schon bei allen möglichen Gelegenheiten Leute begegnet die "sockenlos" durch die Welt liefen und damit entweder gar nicht auffielen oder wenn doch damit ein Statement ihrer Individualität setzten oder dies zumindest wollten. Vielleicht hat derjenige sie auch gerade in der Hand...
Das Improvisierte ist auch dem leicht weitwinkligen Bildausschnitt anzumerken der zwar einen niedrigen Standpunkt beweist, jedoch keine penible Ausrichtung wie mit dem Stativ zeigt sondern wahrscheinlich frei Hand und mehr oder weniger aus dem Moment heraus entstand, die Ausrichtung ist leicht nach unten gekippt.
Mir gefällt die tonale Ähnlichkeit der Füße mit dem (Laminat)-Boden. Diese beiden Elemente bilden einen schönen Gegensatz zu dem dunkeltonigen Teppich nebst der darauf gelegten Accessoires und den Hosenbeinen. Tendenziell ist alles eher hell, es gibt keine "Geheimnisse" im Bild, jedenfalls nicht bezüglich der Belichtung.
Was man nicht genauer erkennt war eben nicht so wichtig. Aber es war eben "da" und gehört somit dennoch dazu.
Die Anmutung ist leicht und luftig, nicht düster oder "schwer".
Im Rahmen einer reportagehaft angelegten Dokumentation könnte ich mir das sehr gut als "Bindebild" innerhalb des Aufbaus der Vorbereitungen zu einer Festivität vorstellen.
Alles wird "angerissen" und ein ansonsten eher nicht zu sehendes "Détail" wird gefeatured - die Füße.
Möglicherweise sind es "besondere" Füße und das Ganze hat eine tiefere Bedeutung die rein visuell uns verborgen bleibt die wir die Geschichte dahinter nicht kennen.