Optimismus
Von den Großen dieser Erde
melden uns die Heldenlieder:
Steigend auf so wie Gestirne
gehn sie wie Gestirne nieder.
Das klingt tröstlich, und man muss es wissen.
Nur: für uns, die sie ernähren müssen
ist das leider immer ziemlich gleich gewesen.
Aufstieg oder Fall: Wer trägt die Spesen?
Freilich dreht das Rad sich immer weiter
dass, was oben ist, nicht oben bleibt.
Aber für das Wasser unten heißt das leider
nur: Dass es das Rad halt ewig treibt.
2
Ach, wir hatten viele Herren
hatten Tiger und Hyänen
hatten Adler, hatten Schweine
doch wir nährten den und jenen.
Ob sie besser waren oder schlimmer:
Ach, der Stiefel glich dem Stiefel immer
und uns trat er. Ihr versteht: Ich meine
dass wir keine andern Herren brauchen, sondern keine!
Freilich dreht das Rad sich immer weiter
dass, was oben ist, nicht oben bleibt.
Aber für das Wasser unten heißt das leider
nur: Dass es das Rad halt ewig treibt.
3
Und sie schlagen sich die Köpfe
blutig, raufend um die Beute
nennen andre gierige Tröpfe
und sich selber gute Leute.
Unaufhörlich sehn wir sie einander grollen
und bekämpfen. Einzig und alleinig
wenn wir sie nicht mehr ernähren wollen
sind sie sich auf einmal völlig einig.
Denn dann dreht das Rad sich nicht mehr weiter
und das heitre Spiel, es unterbleibt
wenn das Wasser endlich mit befreiter
Stärke seine eigne Sach betreibt.
Berthold Brecht " Das Wasserrad"
hering hannelore 05/08/2014 16:51
lieber klauseine ganz starke präsentation aus bild und den zeilen von brecht und goethe. den text habe ich gerade mehrfach gelesen.
die bildkompostion ist zauberhaft- dieses strahlen- einfach wunderbar gelungen und mein favorit....
von herzen ganz liebe grüße
hanne
Maud Morell 11/07/2014 10:46
Eine ganz fantastische Bildgestaltung und Text.FAV!
LG von Maud
Schwarzerskorpion 03/06/2014 9:44
Sehr kreativ gemacht und ganz besonders hast du das Licht hier perfekt eingesetzt. Sehr schöne Wirkung die mir gefällt.LG Wolfgang
Maiarisli 27/05/2014 13:41
da kann ich nur Staunen und Dankensehr eindrücklich
a liaba gruass
Elvi Gendig 26/05/2014 18:48
Lieber Klaus, was für eine wundervolle Creation zeigst Du uns... mit dem Gedicht von Brecht und den Zeilen von Goethe, eine Präsentation die ihresgleichen sucht!Ich bin wie immer beeindruckt von der Vielzahl Deiner Gedankengänge .... eine ganz fantastische Arbeit, die mich total begeistert, sie bekommt unbedingt mein FavoSternchen!
Es grüßt Dich ganz lieb,
Elvi