Phänomenal!
http://frank-stefani.de
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Kurzreferenz aller Phänomene
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Volles Programm am Herbsthimmel
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Ich lasse am schönen herbstlichen Föhnhimmel meinen Lenkdrachen
steigen, schaue gegen die Sonne und die Berge. Zuerst ganz
unscheinbar dann immer kräftiger bildeten sich gleich mehrere
atmosphärische Phänomene in Blickrichtung aus, von denen einige
recht häufig, aber andere sehr selten sind:
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Nebensonnen (häufig)
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Links und rechts der Sonnenscheibe bildeten sich auf etwa
gleicher Höhe Nebensonnen aus. Dies sind relativ kompakte
Gebilde, die gleißend hell werden können und fast immer
von einem "Regenbogen-Farbkleks" begleitet werden. Die
Seite der Nebensonne, die der Hauptsonne zugewandt ist,
zeigt immer das "warme" Spektrum der Regenbogenfarben,
also rötliche Farbtöne. Die sonnenabgewandte Seite zeigt
die kalten "Spektralfarben", also eher bläuliches Licht.
An durchschnittlich 60-80 Tagen pro Jahr können Nebensonnen
entstehen. Die meisten Mitteleuropäer werden sie schon
bemerkt haben, ohne jedoch zu wissen, was das ist.
Ein Detailfoto meiner linken Nebensonne gibt es hier:
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22° Halo (häufig)
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Der 22° Halo ist ein Lichtring mit einem Radius von 22°
um die Sonne herum. Sein Innenrand ist rötlich-braun und
relativ deutlich begrenzt. Sein sonnenabgewandter, äußerer
Rand ist stattdessen eher weiss und ziemlich diffus.
Der 22° Halo ist sogar sehr häufig: An 80 bis 120 Tagen
im Jahr ist er theoretisch zu beobachten. Nicht immer ist
er allerdings so prächtig ausgeprägt und manchmal sogar
nur teilweise zu sehen, wie in meinem Bild. Hier ist dafür
die obere Hälfte des 22° Halos deutlich ausgeprägt - er
scheint bei den beiden Nebensonnen zu beginnen.
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Oberer Berührungsbogen (selten)
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Wie der Name schon vermuten lässt, ist dies der Bogen, der
wie eine Obstschale oben auf dem 22° Ring thront. Der obere
Berührungsbogen lässt sich nicht so oft beobachten: An 20-30
Tagen im Jahr kann man ihn mit Glück und Sonnenbrille entdecken.
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Horizontalkreis (sehr selten)
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Der Horizontalkreis ist ein weißer Lichtkreis, der parallel
zum Horizont auf Sonnenhöhe verläuft. Er wird auch als
parhelischer Ring oder Nebensonnenkreis bezeichnet, da auf
ihm die Nebensonnen liegen. In meinem Bild erkennt man
seine Ansätze, die als helle Streifen von den Nebensonnen
ausgehen und parallel zur (hier durch Extremweitwinkel
verzerrten) Erdoberfläche verlaufen.
Ein Horizontalkreis hat die Farbe der Sonne - er ist ein
Spiegelungshalo. Volle Horizontalkreise sind extrem selten!
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Parrybogen (sehr selten)
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Der Polarforscher Admiral Sir William Edward Parry (1790-1855)
suchte seinerzeit vergeblich im Nordpolarmeer nach der
Nordwestpassage. Durch den niedrigen Sonnenstand auf der
Nordhalbkugel hatte er gute Voraussetzungen, zahlreiche
Haloerscheinungen an der Sonne zu beobachten. Der nach ihm
benannte Bogen ist das sehr seltene Glanzstück meines Bildes!
Es handelt sich um das alleroberste farbige Bogenstück, noch
oberhalb des zuvor beschriebenen "oberen Berührungsbogens".
Natürlich habe ich meinen Lenkdrachen abstürzen lassen
und bin sogleich ins Haus gestürzt, um - ohne zu stürzen -
die Kamera zu holen und das Ereignis der bestürzten
FC-Gemeinde präsentieren zu können.
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Nee, im Ernst ....
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... ich mach das nur für mich,
weil ich's schön finde
und weil ich's mag
:-))
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Aufnahmedaten
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Canon EOS 1Ds Mark II
Canon EF USM L 1:2,8/16-35 mm
Brennweite 16 mm
1/500 sec
Blende 11
ISO 100
Belichtungskorrektur: -2/3
15.10.2005 / 15:05 MESZ
Herbert D 21/06/2008 23:37
wunderschön und Danke für die ErklärungLG herbert
Antje Kalanidis 01/11/2005 15:13
Danke fuer deine lehrreichen Fotos.Es gibt so viele Dinge von denen man nichts weiss, und du leistest immer wieder einen kleinen Beitrag zu unserer "Erleuchtung".
Weiter so!
LG, Antje.
Lothar Schoka 30/10/2005 22:21
Ich erfreue mich immer wieder an Deinen tollen Bildern, und auch an den lehrreichen Erläuterungen.Für mich ist dieses Foto viel mehr wert als manches Galeriebild.
Gruß Lothar
Ralf Fackiner 30/10/2005 16:09
Wichtig ist doch, den Geschmack der Klientel zu treffen. Lieber ein kräftiger Montagegag als ein naturwissenschaftlicher Leckerbissen. Deutschland ist überwiegend zum Konsumentenland für leichte Kost geworden. Aber - wie man sieht - gibt es auch eine große Minderheit, die solche (Deine) Arbeiten schätzt UND DAS ist das ENTSCHEIDENDE!Hast Du Deine vielen großartigen Fotos mit Erläuterungen schon auf einer Seite für naturwissenschaftlich Interessierte zusammen gestellt?
Wenn nicht, wird´s höchste Zeit, Frank!
Viele Grüße von Ralf
Die gleichen VOTING-Probleme gibt´s auch in der Stereo-Sektion, weil der ´Geschmack´ u.a. entscheidet und nicht die Qualität!
Wir machen einfach mal ein Galerie für Naturwissenschaften.
Frank Stefani 26/10/2005 11:46
Gabi, dass solche Sachen für die meisten Menschen (nicht nur in der FC) absolut unbedeutend und langweilig sind, ist mir mindestens seit dem hier klar:Nicht ohne Grund sind gerade mal 19 Bilderlein in der "Wissenschaftsgalerie", davon allein fünf Monde. Ich freu mich aber über die, die sich wirklich für solche Sachen interessieren ;-)
LG Frank
Gabi E. Reichert 26/10/2005 11:38
schade! Deine sehr lehrreichen Bilder sind so genial!LG, Gabi
Frank Stefani 26/10/2005 9:46
Solche Bilder treffen den Geschmack wohl eher:
Mit deutlicher Mehrheit gewählt, trotz ausgebrannter Wolken, kräftiger Nachschärfung (Horizontlinie) einem sehr schwachen Phänomen und einem kräftig farbverfälschten Regenbogen (rechts im Bild). Vielleicht liegt's an den überroten Wolken?
Keine Panik: Ich gönn's ihr ja ... :-)))
Doris K 24/10/2005 0:26
ach mensch - das finde ich schade!S Cbs 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
contra (kein wirkliches geleriebild)Harry.H 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
PRODieter Craasmann 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
Gruß Dieter
Maria Elena Roman 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
proIndrani Novello 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
was man beim Drachenlenken nicht alles sehen kann! cool!pro
Carsten Jensen 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
+Model Steffi. 23/10/2005 21:55 Commentaire de vote
PRO