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Constantin Koparanidis


Free Account, Warendorf (NRW)

Revierkontrolle

Abenteuer "Nilgans" (Alopochen aegyptiacus).

Eigentlich hatte ich mir an diesem relativ kühlen Sommerabend im August vorgenommen - mit einer aktuellen NaturFoto Ausgabe in den Händen - auf der Terrasse im Garten zu relaxen. Wenn schon nicht selbst aktiv knipsen, dann zumindest etwas zu diesem Thema lesen. Soweit das Vorhaben. Libellen und andere Insekten surrten um meinen neu angelegten Teich und das Wasser reflektierte das wunderbar warme Licht der schon sehr tief stehenden Sonne. Je weiter ich in dem Heftchen blätterte, steigerte sich meine Unruhe und die sogenannten „Hummeln im Hintern“ ließen mich dann doch kurzer Hand ins nahegelegene Naturschutzgebiet aufbrechen.

An einem kleinen abgelegenen Bachlauf wollte ich Gräser im Sonnenuntergang ablichten und abgesehen davon schauen was sich dort so an Wasservögel tummelt. Vor ein paar Tagen hatte ich an dieser Stelle Haubentaucher und Löffelenten gesichtet. Mein Fernglas & DSLR baumelten griffbereit vor meiner Brust.

Schon von weitem hörte ich sie schnattern und lauthals rufen. Eine Stockente konnte das doch nicht sein?! Haubentaucher ebenfalls nicht?! Wer also machte so einen Lärm? Nachdem ich mich langsam durch´s Dickicht geschlagen hatte, ging ich vorsichtig in die Hocke. Direkt vor mir, am anderen Bachufer, saß eine „Nilgans“ auf einem Holzpfahl und machte „Palaver“ für zehn.

Der Wald um mich herum war verdammt dunkel, dichtes Schilfgras umgab mich und die Sonne schickte ihre Strahlen nur noch vereinzelt durch das Geäst auf das Geschehen vor mir. Also nicht wirklich die besten Bedingungen ohne Stativ oder Einbein der Lichtsituation Herr zu werden (Lichtstarke Linsen gehören leider noch nicht zu meinem Equipment). Das nun notwendige Zubehör lag einige Meter hinter mir im Gebüsch, denn das Anpirschen war ohne dem „Geraffel“ besser möglich gewesen. Nun aufstehen empfand ich als nicht sonderlich kluge Idee (noch viel klüger die Tatsache notwendige Hilfsmittel einige Meter vom "Hotspot" in den Busch zu werfen - ich hätte mir selbst am liebsten eine Backpfeife
gegeben :-) ). Zu groß war die Angst das sich die Nilgans aus dem Staub machte!

Über dem Bach stieg leichter Nebel auf und ließ die Motivsituation noch interessanter erscheinen. Zudem konnte man den Atemhauch der Gans im tief stehenden seitlichen Streiflicht toll erkennen (idealerweise ist dieser auch auf dem Foto direkt vor dem Schnabel - als kleine graue Wölkchen - zu ersehen).

Die „Nilgans“ war dermaßen aktiv auf ihrem „Podest“, das ich wahrlich Mühe hatte eine interessante Pose mit gelungenem Bildschnitt und Schärfe hinzubekommen. Sie schaute nach links und rechts, schlug mit den Flügeln und drehte sich mal im und mal gegen den Uhrzeigersinn. Am Ende sind mir dann aber doch noch ein paar schöne (wenn auch recht dunkle) Ablichtungen gelungen.

Gräser im Sonnenuntergang habe ich an diesem Abend nicht mehr „geschossen“. Stattdessen beobachtete ich einen Eisvogel per Fernglas beim Stoßtauchen. Dieses wunderschöne Tier steht ganz oben auf meiner „To-Do-Liste“ und wird mir wieder viele herrliche Stunden draußen in der Natur bescheren …

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Exif

APN DSLR-A230
Objectif ---
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/200
Focale 300.0 mm
ISO 400

Plébiscité par