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Josef Heeb


Premium (Pro), Ruggell

Rietlandschaft

Ruggell ist die nördlichste Gemeinde des Fürstentums und grenzt direkt an Österreich (Riet / Scheidgraben) und durch den Rhein getrennt, auch an die Schweiz. Die Kanalmündung in den Rhein, welche vor einigen Jahren renaturiert wurde, bildet das Dreiländereck Liechtenstein-Schweiz-Österreich.

Im Ruggeller Riet liegt auch der tiefste Punkt des Fürstentums Liechtenstein mit etwa 430 Metern über dem Meer (höchster Punkt des Landes ist der Vorder-Grauspitz im Rätikon mit 2.599 m ü.d.M).

Direkt am Fuße des Schellenbergs gelegen hat Ruggell ein sehr schönes Riet (Sumpf-/Moorgebiet) mit einer reichhaltigen Flora und Fauna. Das Ruggeller Riet, die reichhaltigste Naturfläche Liechtensteins, ist ein Flachmoor, entstanden vor etwa 10.000 Jahren durch Verlandung von Hinterwässern des Rheins. Die Charakterpflanze ist die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica). Von europäischer Bedeutung ist der Kammfarn (Dryopteris cristata). 450 Gefässpflanzenarten, 72 Moos- und 216 Pilzarten kommen im Ruggeller Riet vor. Vom reichen Tierleben zeugen 146 Vogel- und 534 Schmetterlingsarten. Der Besuch dieses Freiland-Naturmuseums ist für jeden naturliebenden Besucher Liechtensteins sicherlich lohnend.

Da das Riet ein Naturschutzgebiet ist, sollte man sich gegenüber der Natur dementsprechend respektvoll verhalten (bitte Fahrverbote beachten; Hunde nur an der Leine; Blumenpflücken ist verboten). Die ebene Topographie eignet sich vor allem für Spaziergänge, Tierbeobachtungen (Vogelbrutschutzgebiet mit seltenen Exemplaren), Pflanzenexkursionen (im Mai/Juni blüht hier, wie bereits erwähnt, die blau/violette Sibirische Schwertlilie/Iris)

Mosaik
Mosaik
Josef Heeb
und für Fahrradtouren.

Die Ruggeller werden im Volksmund auch gerne „Lättaknätter“ genannt. Dieser Ausdruck stammt auch vom Riet. Der lehmige Boden der hier vorkommt wird als „Lätta“ bezeichnet. Früher wurde im Riet auch Torf gestochen. Der Torf wurde zum Feuern, also Beheizen der Häuser benutzt. Diese alte Tradition ist in den letzten Jahren leider mehr oder weniger verschwunden.
Turbahötta II
Turbahötta II
Josef Heeb

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