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Beate Jeroch


Free Account, Hamburg -voll und ganz-

Sikkimesische Odyssee

Bereits nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf die Suche nach der Bamboo-Bridge. Noch vor unserer Abreise riet uns der „Wanderer“, dieser bei einem Aufenthalt in Pelling unbedingt einen Besuch abzustatten. Denn auch er verweilte dort vor wenigen Jahren und sie leistete ihm gute Dienste für eine grandiose Aufnahme. Wild, gefährlich und beeindruckend zugleich, so sah es aus. „In Pelling immer bergab bis zum Fluss und dort werdet ihr sie finden“, so sprach er.
Frohen Mutes, mit viel Elan und einem fröhlichen Lied auf den Lippen wanderten wir den breiten, steinigen Weg nach unten, welcher sich zusehends verjüngte und das Gelände immer unliebsamer werden ließ. Ein kleiner Ausrutscher auf dem Geröll, riss beinahe meine Begleiterin zu Boden und kostete fast das Leben meiner Kamera, eine Nikon F90. Durch kleine Wäldchen, entlang an Feldern stets bergab, trafen wir den einen oder anderen großen und kleinen Bewohner dieser einsamen Gegend. Vorbei an einer Dorfschule, deren Unterricht gerade durch ein Klingeln einer lauten Glocke beendet wurde, trafen wir auch auf diese kleine Gruppe. Unschwer ist zu erkennen, wer von diesen Vieren kurz zuvor noch die Schulbank drückte. Faszinierte mich dabei jedoch immer das strahlende Weiß ihrer Blusen und Hemden. Beinahe verloren wir unser Ziel aus den Augen, die Bamboo-Bridge. Es verging bereits Stunde um Stunde und jede Antwort nach dem Standort dieser Brücke verwirrte uns zusehends, denn jeder, den wir nach ihr fragten, zeigte vermeintlich darum wissend in eine andere Richtung. Wir kämpften uns bis zum Fluss durch, überquerten diesen über eine Bamboo-Behelfsbrücke und erkletterten unverrichteter Dinge, verfolgt von einem kläffenden, wadenhohen, jederzeit zubeißenden Köter, den vor uns liegenden steilen Berg bis zur nächsten Straße. Mit letzter Kraft und einem hochroten Kopf warf ich mich vor einen mit vier jungen Leuten besetzten Jeep und bat darum, nach Pelling zurückgebracht zu werden. Der hochprozentige Duft in diesem Gefährt sollte uns nun auch nicht mehr stören...............

Die Moral von der Geschicht`: Trau` dem „fremden“ Wand`rer nicht!

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