Vom Massenplatteln für Asylbewerber

Vom Massenplatteln für Asylbewerber

„Eine Lederhose braucht keine Bügelfalten“, scherzte
leutselig Bayerns wahrer König Horst Seehofer und gönnte
seinem Volk ein pfiffiges Kichern. Denn soeben hatte
er die absolute Wende in der Flüchtlingspolitik verkündet,
wie die stets bestens informierte Mediengruppe Runzel-Press
glaubhaft berichtete. Künftig sollen demnach nur noch
solche Asylbewerber in den Freistaat kommen dürfen,
die zünftig in lederne Beinkleider gehüllt sind. Dieser
Lederhosenzwang, so Seehofer, würde den Zustrom von
Flüchtlingen drastisch begrenzen und gleichzeitig der
bajuwarischen Lederhosen-Industrie einen unverhofften
Aufschwung verschaffen. Und "auch den Flüchtlingen
selbst würde diese Maßnahme das Leben erheblich
erleichtern, könnten sie doch jetzt die schweren
Bügeleisen leichten Herzens aus ihrem Flüchtlings-
gepäck verbannen", wie König Horsts Lieblingsschüler
Söder fröhlich zustimmte.
Diese Euro-Quelle allerdings will nun auch der
Lederhosenhandel im benachbarten Alpenland um-
gehend anzapfen. Kurzerhand riefen die geschäfts-
tüchtigen Österreicher die Billy Mo- Stiftung ins
Leben, die künftig unter der Schirmherrschaft des
fachkundigen Takeo Ischi, dem jodelnden Japaner,
kostenlos Lederhosen ans fahrende Flüchtlingsvolk
verteilen soll. Finanziert mit ungezählten Stoiber-
Millionen, die die Hypo Alpe Adria heimlich ge-
hortet hatte.
Auch Horstis Hofnarr, der unsägliche Andreas
Scheuer, schwenkte unterdessen auf den neuen Kurs
ein und kassierte seine ursprüngliche Idee, Flüchtlinge
sollten schon daheim in Syrien, Afghanistan oder
Eritrea innerhalb der Familien deutsch sprechen.
Dies, so Scheuer heute, bringe überhaupt nix, weil
in Bayern sowieso niemand die deutsche Sprache
verstehen könne.
Stattdessen will er nun Kurse im Schuhplatteln
den Asylbewerbern zur Pflicht machen, weil nur
so eine verläßliche Integration der Flüchtlinge
gewährleistet sei. In neu zu schaffenden Wolpertinger-
Instituten überall an Europas Außengrenzen können
sich von nun an die Flüchtlinge rechtzeitig für
diese Kurse registrieren lassen, so daß einem späteren
Massenplatteln nichts mehr im Wege steht.