Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Zaunkönig auf dem Dach

Dieses qualitativ nicht gerade hochwertige Foto soll als Mutmachbild für alle Selbstzweifler stehen, die denken, man könne in der Naturfotografie dies und das ja doch nicht erreichen und als Beweis dafür, dass in der Natur immer etwas schönes zu erleben ist, legt man sich vorher nicht allzu sehr fest. Bis vor ein paar Tagen noch hätte ich gewettet, niemals (ohne Tarnzelt oder doch wenigstens erheblichem Aufwand) einen Zaunkönig fotografieren zu können. Die winzigen Braunen halten sich fast ausschließlich am Boden auf, sind blitzschnell und verschwinden oft im Moment des Gesehenwerdens im Gestrüpp. Und selbst wenn sie mal sitzen, dann bei schlechtem Licht und außerdem bestimmt nicht still. In einem Kleingartengelände entdeckte ich auf dem Ast einer Fichte ein Eichhörnchen, dass gerade eine Nuss knackte – herrlich, diese Kombination von rot und grün – ein Traumbild. Unter der Fichte war es jedoch sehr, sehr dunkel, der Puschelschwanzträger saß nicht ruhig – es hätte ein so schönes Foto werden können …… schade, dann eben nicht. Nebenbei hörte ich die ganze Zeit über bereits ein leises Geräusch auf dem Dach einer Gartenhütte, die auch teilweise von dieser verflixten Fichte beschattet wurde. Ein Zaunkönig war der Verursacher – und zwar einer, der nicht sofort die Flucht ergriff, sondern zwar arttypisch hektisch, aber dennoch konsequent auf dem Dach nach Nahrung pickte. Ich konnte ihn lange beobachten und ging schließlich sogar vor ihm. Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, Blende 4 bei 1/200stel Sekunden, ISO 500, Belichtungskorrektur 0, Konverter 1.4, aus der Hand 50%-Ausschnitt.

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