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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Zeche Zollern

Wir haben hier den Blick so, wie ihn die Kumpels gesehen haben, wenn sie durch das Eingangstor gekommen sind.
Der erste Weg führte zur Kaue ganz rechts, im Vordergrund. danach gingen sie zur Lampenstube, im gleichen Gebäude, aber ganz hinten. Von dort aus gingen sie dann zum Förderturm, auf der rechten Seite und fuhren von dort in die Grube. Gegenüber dem Förderturm befand sich das Maschinenhaus, was die Seilscheibe, in Bewegung hielt. Die Seile die Ihr seht, kamen durch vier Öffnungen in der Wand des Maschinenhauses.
Ganz links seht Ihr auch noch einen Turm, ich sage nicht Förderturm, denn es war keiner. Er war, ihr werdet es nicht glauben, eine Attrappe.
Hier wurde nichts gefördert, er sollte nur eine gewisse Symmetrie bei den Gebäuden bilden. Auch war es ein gewisses Prestigeobjekt, was sich von den Dortmunder Zechen abheben sollten. Ja, auch damals gab es schon kleine Streitigkeiten zwischen Gelsenkirchen und Dortmund. Denn Zollern auf Dortmunder Gebiet, gehörte der Gelsenkirchener Bergbau AG.
An der Stelle, wo sich der linke Förderturm sich befindet, befand sich damals der Wetterschacht, welcher für frische Luft unter Tage sorgte.

Blick vom Förderturm
Blick vom Förderturm
Klaus-Peter Beck

Zollern 2/4 entstand zwischen 1898 und 1904 als Musterzeche der Gelsenkirchener Bergwerks-AG (GBAG) unter dem Einfluss deren Direktors Emil Kirdorf. Die Architektur und Technik des Bergwerkes sollte wirtschaftliche Potenz und Modernität zum Ausdruck bringen. 1899 stieß man bei einer Teufe von 139 m am Schacht 2 auf das Flöz Präsident. In der ersten Stufe wurde der Schacht bis zur 3. Sohle in 282 m Tiefe abgeteuft. In den Jahren 1921 und 1942 wurde der Schacht bis zu einer Endteufe von 490 m weiter ausgebaut. Der Schacht 4 wurde im Jahr 1900 bis zur 3. Sohle abgeteuft und diente als Wetterschacht. Es erfolgte ein Durchschlag zu den Schächten Zollern 1 und 3. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde hauptsächlich von der 3. Sohle gefördert; anschließend verlagerte sich die Förderung auf die 4. Sohle (366 m Teufe). Trotz der Modernität der Anlage zeigten sich Unzulänglichkeiten bei den Tagesanlagen. In der kurzen Schachthalle war kein Wagenumlauf möglich, mangelhafte Aufbereitungsanlagen für die Trennung und Aufbereitung der Kohlen. 1908 wurde unter Tage die Lokomotivförderung eingeführt. Die Zerstörung der Betriebsanlagen im Zweiten Weltkrieg auf der Schachtanlage 2/4 waren vergleichsweise gering.

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