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(1) Ein Männchen und ein Weibchen von "Glücksspinnchen" ...

(1) Ein Männchen und ein Weibchen von "Glücksspinnchen" ...

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) Ein Männchen und ein Weibchen von "Glücksspinnchen" ...

... - hier wohl der in Mitteleuropa häufigsten Webspinne (Ordnung Araneae): ERIGONE (cf.) ATRA.
Sogar diesen Winzling (das Männchen, Abb. 1 und 2, Körperlänge ca. 2,5 mm!) konnte "Obsidentify" mindestens bis zur Gattung bestimmen! Bei dem - anderen Spinnenarten ähnlicheren - Weibchen (Abb. 3, ebenfalls ca. 2,5 mm) klappte es nicht - und ergab eine Milbe :-) . Zum Bestimmen hab ich - wegen der Kleinheit der Objekte - jeweils ein vergrößertes Foto vom PC benutzt ...
Die Bezeichnung "Glücksspinnchen" (im Internet auch "Glück-Spinnchen") kenne ich noch aus der Kindheit von meinen Eltern! Warum die Zwerge aus der Familie der Lyniphiidae (Zwerg- und Baldachinspinnen) so heißen, weiß ich nicht - das große Unglück der überall vorhandenen und für den Menschen ach so gefährlichen, riesigen Nostradamus-Spinne war damals allerdings noch nicht auf sämtlichen Titelseiten der Tageszeitungen zu sehen. Seinerzeit hat man sich wohl eher um wichtigere Dinge gekümmert - und war froh, etwas zu essen zu haben - oder einen Kühlschrank oder fließendes Wasser (ggf. sogar warm!) oder eine richtige Toilette im (!) Haus.
Die Bezeichnung "money spider" ("Geld-Spinne") bezeichnet im Englischen alle Vertreter der Baldachinspinnen; verfing sich ein solches Untier in der Frisur (was wohl eher den Frauen oder den dortigen, perücken-bewaffneten Richtern vorbehalten war), gab es Geld - woher und warum auch immer ... Man hätte sich - Geldsegen erhoffend - doch einfach auch als normaler Mann nur einfach die Haare wachsen lassen müssen ... Was natürlich in meinem Alter - zumindest großflächig - selbst heutzutage meist schwierig erscheint.
Sei's drum - die Kleinen unter den Spinnen werden mich demnächst sicher mehr beschäftigen und interessieren!
Erigone atra ist zu einem erheblichen Teil am "Altweibersommer" beteiligt, der schönen Zeit der vielen Spinnweben, die in der Herbstsonne glänzen; Bild 2 zeigt am Hinterende der Spinne mit den Spinnwarzen einen "Sicherungsfaden". Auch hier konnte ich beobachten, daß die Spinnchen - das Hinterteil hoch erhoben - einen Spinnfaden in die Luft entließen, an dem sie, wenn er lang genug war und im Wind flatterte, sich unter Loslassen der Unterlage auf eine Flug zur gekonnten Artverbreitung begaben. Wo auch immer sie dann landen würden. Es funktioniert jedenfalls, wie so vieles in der wunderbaren Natur!

Fund und Fotos: auf dem Auto, nordöstliuch Regenstauf/Opf., Bayern - 22.10.2024.

26.10.2024 f

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