(1) Nach dem trüben, nassen und viel zu warmen "Rheinlandwinter" ...
... auch hier in der Oberpfalz, die bis vor ganz wenigen Jahren noch richtige Schneewinter gewohnt war, habe ich nach einigen halbherzigen Frosttagen in Regenstauf Kamm- = Stängeleis und die von ihm verursachte Frostgare des Bodens (Abb. 1 - 3) sowie in Neukappl das erste deutliche Bandeis (= ice ribbons, Abb. 4 - 6) dieses Winters gefunden!
Beide gehören zu den Basikryogenen, den von unten her wachsenden, amorphen Eisformen (amorph, griech. = "gestaltlos", ohne Kristallstruktur).
Sie entstehen.- wie das dem Kammeis verwandte "pebble ice" - rein physikalisch, d.h., ohne zwangsläufiges Mitwirken von Lebewesen.
Der vierte im Bunde ist das bekannteste, weil meist auffälligste Basikryogen: das Haareis. Dieses (und nach den bisher vorliegenden Forschungen nur dieses) braucht zwangsläufig zum Entstehen den im "Totholz" vorhandenen Pilz Exidiopsis effusa, die Rosagetönte Wachskruste - ganz vielleicht wirken bei der Entstehung manchen Haareises einige wenige andere Pilzarten mit.
Bis zu 5 cm tiefe Röhren, die später zusammenfallen (Abb. 3) schafft das Kammeis hier im gefrorenen Boden: es transportiert auf der Oberseite der Stängelbündel (daher auch "Stängeleis"!) Erde und kleine Steinchen in die Höhe - und sorgt so für die "Bodengare" mit Lockerung und Durchlüftung. Aufnahme der Erde meiner Kiste vom diesjährigen Kartoffelanbau hinter dem Haus. Abb. 2 zeigt Kammeis aus der Nähe.
Fund: Regenstauf, 22.12.2021
30.12.2021
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