2 1/2 Jahre danach...

2 1/2 Jahre danach...

Rückblick 2006.

Ich möchte nur ein "Vorher-Nachher-Bild" zeigen und dokumentieren, wie
mit der Umwelt umgegangen wird.


Im Juni 2006 klagte eine Bürgerinitiative vor einer höheren Instanz gegen
die Abholzung von ca. 60 Linden, die seit über achtzig Jahren die Anwohner
gegen Staub, Hitze und Lärm geschützt hatten. Die Bäume sollten alle
einem geplanten grundhaften Straßenausbau weichen.

Das Gericht befand, daß der Straßenausbau vorrangig sei; und von
anderer Seite wurde begründet, die meisten der Bäume seien krank und
aus diesem Grund generell nicht zu retten.

Nach der Abholzung sind -zig Bürger an den Baumstümpfen mit einem
Kopfschütteln vorbeigegangen, denn fast alle Bäume waren offensichtlich
gesund. Die Bäume zu erhalten hätte vmtl. die veranlagten Kosten zum
Ausbau überschritten, und so wurden nach dem Gerichtsurteil
schnellstmöglich vollendete Tatsachen geschaffen - denn ein gefällter
Baum kann eben nicht wieder "neu installiert" werden!

Den endgültigen Exodus zu fotografieren, habe ich vermieden.
Dazu fehlte mir die Motivation.

Meinungen

Eine Anwohnerin, die in einer kleinen Gasse wohnt, weiter entfernt:
"Ist doch schön, daß man da jetzt Blumen pflanzen kann. Die sehen doch viel schöner aus!"

Meinung eines Passanten:
"Die habens gut, endlich kein Laub mehr!"

Meinung eines Taxifahrers:
"Endlich kommt die Buckelpiste weg! Wir machen uns doch ständig die Autos kaputt."

Meinung von Anwohnern:

"Die sind doch irre!"

"Wozu gibt es Saugbagger?"

"Für alles ist genug Geld da, nur nicht für die Bäume, die waren immer hier
und haben Schatten gespendet, und das bissel Laub holt die Stadt
sowieso kostenlos ab. Was soll das?"

Aufnahmen vom 8. Juni 2006 und 15. April 2009.

Die geschriebenen Meinungen wurden in persönlichen Gesprächen erfaßt,
und sind weder belegbar noch repräsentativ.