Abschiedslied
der regen bringt mit meiner trauer
millionen regenwürmer um,
doch ich genieße seine schauer,
mach' keinen rettungsfinger krumm,
ich seh' nur zu, wie sie sich winden,
und wasche mich im regen rein,
es wird ein neuer weg sich finden,
nur muss ich mich erst noch befrei'n
von all den schönen augenblicken,
in denen sie mir näher war,
als einem wecker je sein ticken,
und meinem herz der schlag sogar.
im frühlingsgrünen gras am weinberg
hat sie so herrlich laut gelacht,
da hab' ich mir zum ersten mal
sorgen um mein glück gemacht,
sie hat genau den punkt getroffen,
an dem die liebe sich entfacht,
was, wenn das alles ganz schnell endet,
hab' damals ich bei mir gedacht.
jetzt schreib ich wieder kitschgedichte,
die eigentlich doch peinlich sind,
dabei zeigt jede kunstgeschichte,
kitsch macht der seele augen blind,
und dennoch lass ich's heftig triefen,
der regen rauscht ja schließlich auch,
es sollen selbst die mauern schniefen,
wenn ich meine wunden worte hauch'.
(fgi. 2005)
La Wendu 15/05/2005 15:29
die kitschfrage kannst du ganz souverän behandeln (einfach übergehen).fest steht, dass tränen die seele von emotionalen rückständen reinigen...
Suvelis 15/05/2005 14:20
Kopf hoch!just moments 15/05/2005 11:57
Irgendwann werden sich ja auch diese Lamellen wieder "lichten" ;). Das Gedicht ist umwerfend gut, da kann ich mich Manu jetze nur anschliessen :)lg Kate
Mañuela Grabo 15/05/2005 11:17
na wenn das kitsch ist , dann lieb ich eben kitsch (-:Foto-Graf ICH 15/05/2005 10:33
@Oliver: Die Bilder sind immer zuerst da.Oliver Barnola 15/05/2005 10:32
Witzige Idee. Wer war zuerst da, das Bild oder das Gedicht?Sylvia Mancini 15/05/2005 10:11
Er weint sich ja im Wortsinn die Augen aus!