~ Achilleion ~
...ist ein Palast auf Korfu bei Gastouri, etwa sieben Kilometer südlich der Inselhauptstadt Korfu, den die österreichische Kaiserin Elisabeth (Sisi) in den Jahren 1890–1892 erbauen ließ.
Das Achilleion wurde auf dem Grundstück des bekannten Korfioten Petros Brailas-Armenis (eines Freundes Sisis) nach seinem Tod errichtet. Benannt wurde es nach Achilleus, den Sisi wegen seiner Kraft bewunderte.
Anfangs setzte sich Sisi mit Theophil Hansen in Verbindung, um den Palast zu entwerfen. Nach ersten Zeichnungen Hansens entschied sie sich jedoch aus unbekannten Gründen für Raffaele Carito (und Antonio Landi) aus Neapel. Carito stellte die Entwürfe bis 1889 fertig.
Im Schlosspark ließ sie die 1884 von Ernst Herter geschaffene Marmorskulptur Sterbender Achill aufstellen. Die Einrichtung sowie der pompejische Baustil thematisieren die griechische Mythologie. Im Obergeschoss des Treppenhauses, von der Terrasse aus durch ein Fenster sichtbar, befindet sich ein großes Fresko des österreichischen Malers Franz Matsch aus dem Jahr 1892. Es zeigt den siegreichen Achilleus, wie er, auf einem Streitwagen stehend, den besiegten Hektor vor den Toren von Troja schleift.
Bis zu ihrem Tod im Jahr 1898 besuchte Sisi das Achilleion immer wieder. Ihre beiden Kinder Gisela und Marie-Valerie waren nur einmal dort, ihr Gatte Kaiser Franz Joseph hat es nie besucht. Sisi ließ sich einen Teil der Lebensmittel von Hoflieferanten aus Wien mit der österreichischen Lloyd bringen, bei den Weinen bevorzugte sie hingegen stets griechische. Die Möbelage des Achilleion wurde zum Teil später zurück nach Österreich geschafft, um dort „korfiotische Zimmer“ einzurichten, ebenso Tafelgeschirr, Bestecke und Gemälde. Diese Gegenstände wurden von den Erben dann großenteils auf dem freien Markt veräußert.
Kaiser Wilhelm II., der schon immer Interesse an diesem Objekt bekundet hatte und 1905 die griechische Königsfamilie auf Mon Repos (deren Sommerresidenz auf Korfu) besuchte, kaufte es schließlich im Jahr 1907 von den Erben. Der Kaiser ließ 1908 über den deutschen Botschafter in Athen den dort ansässigen deutschstämmigen Architekten Ernst Ziller beauftragen, Pläne und Kostenaufstellungen zur Reparatur und Renovierung des bestehenden Palastes zu erstellen, sowie Pläne für einen neuen 40-Zimmer-Palast auf dem Gelände, das neben dem Schloss in einer Talmulde gelegene Kavalierhaus, zu entwerfen.
Der früher vorwiegend privat genutzte Palast wurde in ein diplomatisches Zentrum umfunktioniert. Die Einrichtungsgegenstände Sisis wurden zum großen Teil durch Einrichtungsgegenstände aus Berlin ersetzt. Der Potsdamer Bildhauer Johannes Götz wurde damit beauftragt, einen riesenhaften zweiten männlich-heroischen und vor allem „siegreichen Achilles“ mit Schild und Speer zu schaffen und ihn gegen Sisis „sterbenden Achill“ zu setzen. Er ließ den „sterbenden Achill“ von seinem Hauptplatz im Garten einige Meter nach hinten versetzen und platzierte dafür den siegreichen Achill an dessen angestammten Platz. Helm und Speerspitze waren mit Gold überzogen und bei klarem Wetter bis zum Hauptort Kerkyra sichtbar. Mittlerweile ist das aufgetragene Gold verwittert und nicht mehr erkennbar. Beide Statuen sind bis heute im Garten des Achilleion zu bewundern. Eine von Elisabeth aufgestellte Skulptur des Dichters Heinrich Heine, 1873 geschaffen vom dänischen Bildhauer Louis Hasselriis, ließ der Kaiser entfernen (sie steht seit 1939 in Toulon) und durch eine Skulptur von Elisabeth ersetzen.
Quelle: Wikipedia.de
Schneeball 21/07/2014 22:36
Herrliche Aufnahme von dem Palast mit seinerinteressanten Geschichte. Wunderbare Farben
und feines Licht-/Schattenspiel.
LG Edi