Alte Marionetten in der Hohenfeste
Salzburger Marionettentheater
Die Spielstätte des Salzburger Marionetten-
theaters seit 1971
(früher Hotel Mirabell)[1]
Das Salzburger Marionettentheater gehört zu den traditionsreichen Salzburger Kulturinstitutionen und ist älter als die Salzburger Festspiele.
Irrtümlich wird das Marionettentheater in Salzburg immer wieder mit einem Puppentheater für Kinder in Verbindung gebracht. Dies ist aber aufgrund des historischen Kontextes unangebracht. Wenn auch Marionettenfiguren an sich für Kinder einen besonderen Reiz darstellen, so richtet sich das Programm des Salzburger Marionettentheaters ursprünglich auch und speziell an erwachsene Liebhaber des Musiktheaters im Allgemeinen und an die Liebhaber der Werke des berühmten Sohnes der Stadt Salzburg, Wolfgang Amadeus Mozart. Seine große Opern („Die Zauberflöte“, „Don Giovanni“, „Die Hochzeit des Figaro“, „Die Entführung aus dem Serail“) sind im Repertoire des Theaters prominent vertreten. Das Marionettentheater ist somit eine Art kleines Opernhaus und spielt neben den Mozartopern aber auch Werke von Rossini („Der Barbier von Sevilla“), Offenbach („Hoffmanns Erzählungen“) oder Strauss („Die Fledermaus“). Speziell auch für Kinder wurde Prokofjews „Peter und der Wolf“ und Humperdincks „Hänsel und Gretel“ inszeniert. Auch die „Nussknacker-Suite“, „Ein Sommernachtstraum“ (als einziges Sprechstück) und das Musical „The Sound of Music“ finden sich im Programm.
Die am Marionettentheater aufgeführten Werke sind wie richtige Opern inszeniert: Ein Bühnenbildner entwirft das Bühnenbild, ein Regisseur inszeniert und ein Choreograph erarbeitet den tänzerischen Teil. Die Musik kommt von einem Tonträger und stammt von renommierten Orchestern und ausgewählten Solisten in allerhöchster Qualität. Diese konsequente Vorgangsweise bei den Inszenierungen ergibt ein Gesamtkunstwerk, das den Zuseher und Zuhörer die Illusion einer Opernaufführung vermittelt.
Die international anerkannten Produktionen des Ensembles des Marionettentheaters führen dazu, dass eine Vorstellung des Marionettentheaters für viele Besucher Salzburgs ein Muss ist und dass es auch im Ausland bei Gastspielen regelmäßig volle Häuser gibt. Die Tourneen führen das Marionettentheater regelmäßig rund um die Welt.
Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen erfährt das Marionettentheater zuhause in Salzburg durch wiederholte Kooperationen mit den Salzburger Festspielen – so bei deren Aufführung sämtlicher Mozartopern im Mozartjahr 2006, wo das Marionettentheater mit „Bastien und Bastienne“ sowie mit „Der Schauspieldirektor“ gleich zwei Stücke zum Festspielprogramm beisteuerte.
Die 1971 bezogene Salzburger Spielstätte des Marionettentheaters ist ein 350 Sitzplätze umfassendes kleines im Barockstil gehaltenes Theater. Dieses liegt unmittelbar neben dem (Anfang des 20. Jahrhunderts im Jugendstil erbautem) Mozarteum und war zuvor unter anderem jenes „Hotel Mirabell“ in dem der Schriftsteller James Joyce während seines fünf Wochen dauernden Salzburg-Aufenthaltes im Sommer 1928 logierte.[2]
Als Gründungsjahr der Salzburger Marionetten gilt das Jahr 1913, als Anton Aicher, ein aus der Steiermark gebürtiger Bildhauer seine Leidenschaft als Figurenschnitzer und Liebhaber von Puppentheater in die Tat umsetzte und mit „Bastien und Bastienne“ den Salzburgern seine Idee der Welt der Marionetten vorstellte. Der Erfolg war so überwältigend, dass fortan die Marionetten in Salzburg ihren festen Platz bekamen. Das Theater wurde nach dem Tod Anton Aichners von seinem Sohn Hermann bis zu seinem Tod 1977 und danach durch dessen Tochter Gretl Aicher (1928–2012) künstlerisch geleitet.
Herbert Alg. 16/12/2013 15:46
hast sauber festgehalten und die Bildbeschreibung sehr gut gruß Herbertewaldmario 14/12/2013 21:38
feines bild mit interessanter doku ...Traude Mika 14/12/2013 20:56
Nö, also für Kinder sind diese Puppen wirklich nix!!!Schauen gruselig aus!
LG Traude