Apanbaru 1984

Apanbaru 1984

Häuser der Dayak im Dorf Apanbaru, Kalimantan Timur, Indonesien 1984. Aufnahme auf Ilford Mittelformat 6x6 mit Yashica Mat124.
Das Foto entstand während einer fotojournalistischen Reise, auf den Spuren des Arztes Dr. Gerhard Schwenck, der während der Kolonialzeit auf der Insel Tarakan und entlang der Flüsse Kajan und Bahau praktizierte. Ergebnis der Reise war im Jahre 1985 unter anderem ein Ausstellungsprojekt mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg unter dem Motto: "Dayak - das vergessene Volk".
Tagebucheintrag 1984:
...Der Bahau wurde mit jedem Kilometer schmäler und flacher. Eine Schraube wurde bereits an einem Felsen zertrümmert. Kurz danach mussten die Motoren aus dem Wasser gehoben werden. Stricke wurden unter den Planen hervorgeholt. Alle mussten das Boot verlassen. Bis zu den Hüften im Wasser stehend, zogen wir mit vereinten Kräften die Boote flussaufwärts. Die Strömung war stark und warf jeden mindestens einmal ins Wasser. Es dauerte Stunden bis wieder tieferes Wasser erreicht wurde. Als die Motoren wieder angeworfen werden konnten wurde es schon dunkel. Die Nacht war schwarz. Nur von einer starken Taschenlampe wurde das Wasser erhellt. Es ging nur langsam voran in der Dunkelheit. In der Ferne waren endlich einige Lichter zu erkennen. Es waren die Petroleumfunzeln von Apanbaru.
Die einzige Verbindung zur Außenwelt war der Fluss Bahau mit seinen zahlreichen Stromschnellen und Ufern aus dunklem Fels, gesäumt von hohem, undurchdringlichem Wald. Wir schliefen in einem Pfahlhaus auf dem Holzboden. Die Erschöpfung ließ uns trotz der Mosquitos und der feuchten Hitze einschlafen. Die Boote waren noch in der Nacht von fleißigen Händen ausgeladen und zu tragbaren Bündeln gepackt worden. Noch vor Sonnenaufgang waren wir schon wieder im Busch Kalimantans unterwegs. Eine Kette Menschen bewegte sich zügig im Gänsemarsch auf einem schmalen Pfad aus dem Bahau-Tal heraus. Peter ,Ich, Jeffrey, der Pastor zusammen mit seinem Freund Sidhi und sieben Einheimische Träger, die große Bündel auf Kraxen und in Rattankörben trugen. Die Träger waren Angehörige des Dajakvolkes. Sie waren leicht bekleidet, gingen barfuss und hatten große Buschmesser und Blasrohre bei sich...