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Roland Klecker


Premium (Pro), Dortmund

arco di constantino

Der Konstantinsbogen vom Colosseum aus betrachtet mit Durchblick auf die Via Triumphalis, wo sie sich mit der Via Sara vereint. Dies war der traditionelle Weg der Triumphatoren, wenn sie vom Circus Maximus kommend den Palatin umrundeten, um dann über die Via Sacra und das Forum Romanum zum Capitol zu gelangen.

Der Konstantinsbogen ist der größte und der jüngste unter den drei Triumphbögen, die im antiken Viertel um das Forum Romanum erhalten sind. In räumlicher Nähe zu ihm stehen der Titusbogen und der Septimus-Severus-Bogen, beide auf dem Forum Romanum.

Er ist 21 Meter hoch, 25,7 Meter breit und hat eine Durchgangstiefe von über 7 Metern. Von anderen Bauwerken unterscheidet er sich aber vor allem dadurch, dass etliche Teile des Zierats sowie die kannelierten korinthischen Säulen aus älteren Denkmälern und Gebäuden stammen. Antikes Recycling sozusagen.

Der Konstantinsbogen wurde bereits 312 begonnen und am 25. Juli 315 geweiht. An diesem Tag feierte Kaiser Konstantin den Beginn seines zehnten Regierungsjahres (decennalia). Auftraggeber für das Werk war der Senat. Es handelt sich übrigens um den gleichen Konstantin, der in der Nacht vor einer großen Schlacht im Traum das Zeichen des Kreuzes gesehen hat und Christus´ Stimme hörte: "In diesem Zeichen wirst Du siegen"

Daraufhin ließ er am nächsten Tag seine Soldaten das Kreuz auf ihre Schilde malen und gewann - was auch sonst - die entscheidende Schlacht bei der Milvischen Brücke vor den Toren Roms. Es handelte sich allerdings nicht um das Kreuz, wie wir es heute verwenden, sondern um das sog. "Christogramm", ein aus den Buchstaben X und P zusammengesetztes Zeichen. Trotz dieser urchristlichen Mystik und Bedeutung findet sich auf dem ganzen Bogen keine christliche Symbolik. Lediglich die Widmung enthält die Worte "quod instinctu divinatis mentis", was frei übersetzt so viel heißt wie "aufgrund göttlicher Eingebung".

Man munkelt, bis zum Einfall der Westgoten habe noch eine Quadrilla auf ihm gethront, das ist aber nicht erwiesen. Im Mittelalter wurde er, wie auch das benachbarte Colosseum, zu einem Teil der Stadtbefestigung. Im 19. Jahrhundert wurde dann die heutige Form geschaffen.

Als ich noch ein Kind war, fuhren wir mal mit dem Auto durch den Bogen, das war spannend und faszinierend zugleich. Der immense Großstadtverkehr mit seinen Abgasen hat den alten Steinen jedoch sehr zugesetzt. Heute ist das ganze Gebiet eine autofreie Zone.


Canon EOS 300D; Canon EF 20-35 @ 35mm; f/4,5; ISO 400
DRI aus 6 Ebenen, 3,2 - 1/20 sec.

Wirklich faszinierend finde ich, dass sich die Truppe da links anscheinend während der ganzen Zeit nicht bewegt hat ;-)

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