ars moriendi

ars moriendi

Vom befestigten Weg

Man sieht
vom befestigten Weg aus
Menschen verschwinden
durch den Nebel
Hände winken
Krüpplige Birken
Im Spätherbst
nehmen die moorbeerroten Gräser
die Farbe verwundeter Rehe an
Hierher verirrt sich kein Mensch
Das Schilf , die toten Stämme
und das Gespinst
der schwarzen Zweige
© Peter Rudl (*1966)

Ars moriendi : die Gelassenheit des Abschieds .
© Peter Rudl (*1966)

Sterbe so wie Du gelebt hast : allein .
© Peter Rudl (*1966)

Eine der wichtigsten Vorkehrungen , die beim Sterben zu treffen sind , ist sicherlich dafür zu sorgen , daß man allein ist und weder von sogenannten Angehörigen oder Grobmotorikern , schimpfen sie sich nun Ärzte oder deren Personal , dabei enerviert werden kann .
© Peter Rudl (*1966)

Sterben hat auch etwas mit einer sehr feinen Innervation zu tun , so schaffe man sich , wenn es daran geht , doch alles Enervierende , seien es nun Menschen oder all den anderen Tand , der sich im Laufe eines Lebens angesammelt hat , möglichst vom Halse .
© Peter Rudl (*1966)

Der stilvolle Freitod bleibt immer unentdeckt .
© Peter Rudl (*1966)