Auch Wacken ...
... hat seine romantischen Momente.
Seyd gegrüßt, Freunde der Seelenfängerey!
Wie einige von Euch gemerkt haben werden, bin ich mal wieder ein wenig auf Wanderschaft gegangen. Diesmal habe ich die Satteltaschen meines wackeren Rosses vollgeladen und bin gen Norden gezogen, in einen kleinen Ort namens Wacken, wenige Meilen westlich von Haitabu. Dort habe ich mein Zelt bei Bauer Trede aufgeschlagen, auf dessen Wiesen jedes Jahr in der ersten Woche des Augustmondes ein Sängerwettstreit stattfindet, der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Viel merkwürdiges Volk kommt da zusammen, Anhänger des Erzgetöns aus aller Herren Ländern, die in vielerley Zungen reden, oft wild und gefährlich aussehend, jedoch im Herzen sehr friedlich und geeint durch ihren Musikgeschmack und die schwarze Farbe ihrer Gewandung. Für die Dauer einer Woche entsteht dort eine 70.000 Seelen Zeltstadt, in der das Leben Tag und Nacht pulsiert, ein ohrenbetäubender Krach und ausgelassene Fröhlichkeit herrschen, befördert durch den reichlichen Genuss von Met und Bier und anderen geistigen Getränken sowie den Rauch von zauberkräftigen Kräutern. Am siebten Tag jedoch, am Tag des HERRN, löst sich die ganze Versammlung binnen weniger Stunden auf und es scheint, als sei sie in die grüne Wiese versunken oder nur eine Fata Morgana gewesen, bis sie im August des Folgejahres ebenso spontan und rätselhaft aus der Wiese aufersteht, ein bisschen wie das legendäre Rungholt.
Leider wird einem die Lichtfängerey dort sehr schwer gemacht. Die eigentliche Stätte des Sängerwettstreits war meinem Lichtfänger verboten, weshalb ich aus erheblicher Entfernung jenseits der Schranken und über die Köpfe der Menge hinweg die lichtfangenden Kobolde meines Weitseh-Vorsatzes anspornen musste, ihr Letztes zu geben. (In schnöden Zahlen: ca. 250m Abstand, Nikkor 70-300mm mit 300mm voll ausgereizt, mangels Schwenkdisplay oft blind in die Höhe gehalten und mich überraschen lassen.)
Mehr davon findet ihr in meinem Ordner WOA.
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