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Auf dem Weg zum Ausgang...

Auf dem Weg zum Ausgang...

7 102 16

Klaus Degen


Premium (World), Magdeburg

Auf dem Weg zum Ausgang...

...noch ein Blick zum Jahrtausendturm...
Die Geschichte des Cracauer Angers kann wechselvoller kaum sein. Ursprünglich war der Anger ein 450 Hektar großes Wiesengelände, das sich nördlich des ostelbischen Dorfes Cracau bis zum Herrenkrug, seit dem letzten Jahrhundert eine der schönsten klassischen Parkanlagen Magdeburgs, erstreckte. Hier fand man eine typische Elbaue mit den dazugehörenden Pflanzen und Tieren, so war natürlich auch der Elbebiber hier zu Hause. Diese meist feuchten Wiesen wurden nachweislich bereits im Mittelalter als Weideflächen durch benachbarte Bauern genutzt.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die militärische "Karriere" des Angers. Erst als Exerzierplatz für Rekruten der preußischen Pioniere genutzt, kam 1873 die Nutzung als Platz zum Scharfschießen hinzu. Später entstanden hier Kasernen, deren Gebäude bis heute zu sehen sind. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde eine Infanteriekaserne gebaut und ab 1938 übernahm die Wehrmacht den Anger komplett.
Dem Magdeburger Ingenieur Hans Grade gelang hier am 28. Oktober 1908 der erste deutsche Motorflug. Mit seinem Dreidecker schaffte er die stattliche "Flughöhe" von acht Metern. Damit begründete er die Tradition des Cracauer Flugplatzes, auf dem 1914 zur Begeisterung der Magdeburger das erste Zeppelinluftschiff landete.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kamen die Trümmer der beim Bombenangriff vom 16. Januar 1945 zerstörten Magdeburger Innenstadt hierher. Aus der Elbaue, dem Exerzierplatz, wurde hier die "Ruhestätte" des alten Magdeburg – ein um fünf Meter aufgeschüttetes Trümmerfeld.
In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg übernahm die Rote Armee das Kommando auf dem Anger. Erst 1992 zogen die Soldaten vom Cracauer Anger ab und machten den Weg zur Rekultivierung des Geländes frei.
Die Entstehung des Elbauenparks geht bereits auf das Jahr 1991 zurück. Damals war Oberbürgermeister Dr. Willi Polte so beeindruckt vom Rheinauepark in Bonn, dass er es sich zur Aufgabe machte, in Magdeburg eine ähnliche Anlage entstehen zu lassen. Die Vision war damals, in der Stadt Magdeburg eine Bundesgartenschau durchzuführen und die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts damit als eine der grünsten Großstädte Deutschlands bekannt zu machen.
Im Jahr 1992 wurde ein Planungswettbewerb für ein etwa 500 Hektar großes Areal bundesweit ausgeschrieben, dessen Ergebnisse in den Rahmenplan BUGA 99 einflossen. Die Bewerbung um die Ausrichtung der 25. Bundesgartenschau 1999 war erfolgreich und 1995 wurde eine Gesellschaft zur Vorbereitung und Durchführung der Bundesgartenschau, die BUGA GmbH, gegründet.
Im Umfeld wurden mit der Errichtung der neuen Messehallen, eines Spaßbades, dem Bau der Herrenkrugbrücke über die Elbe und der Fachhochschule in unmittelbarer Nähe zum Parkgelände auch die Randbedingungen so gestaltet, dass sich das Areal heute als homogenes Gelände am östlichen Ufer der Elbe präsentiert und eine Symbiose aus Natur, stadtnaher Erholung, Unterhaltung, Sport und Kunst bildet.
https://www.mvgm.de/de/elbauenpark/portrait/wissenswertes/

Es nieselte mal wieder...
Es nieselte mal wieder...
Klaus Degen


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