Auferstehung des Ahrtals XXXVII: Strategische Bahn, KZ, Bunker, Grundschule
Es gibt kaum einen Ort, an dem sich die deutsche Geschichte des letzten Jahrhunderts so unauffällig und dramatisch verdichtet wie im Ahrtal oberhalb des Klosters Marienthal.
Von 1914 bis etwa 1923 wurde die Ruhr-Mosel-Entlastungslinie gebaut, die unter Umgehung des Knotens Köln durch Ahrtal und Eifel Richtung Frankreich führen sollte. Ihre Tunnel waren bereits fertig, die komplette Linie wurde es nie.
1944 wurden in den Tunneln unterirdische Produktionsanlagen für die V1 und V2 eingerichtet und dazu zwischen ihnen ein "KZ-Außenlager Rebstock" eingerichtet. An die zwangsarbeitenden Häftlinge erinnern die Informationstafeln.
Die Bundesregierung nutzte die Tunnelröhren, um für den Ernstfall einen 3000 Menschen fassenden und angeblich atombombensicheren Regierungsbunker herzustellen, dessen Westausgang wir rechts sehen.
Das Schulgebäude in Dernau wurde durch die Flut stark beschädigt. Ursprünglich als Grund- und Hauptschule erbaut, wurde es nur noch als Grundschule genutzt und ist daher überdimensioniert. Um zwischen Renovierung und Abriss/Neubau (Zuschüsse sehr unterschiedlich hoch) entscheiden zu können, muss eine aufwändige Analyse angestrengt werden. Um zwischenzeitlich de Pänz zu versorgen, wurde auf der fast ebenen Fläche eine Container-Grundschule samt Kita und Spielplätzen errichtet.
Strategische Bahn, KZ, Bunker, Grundschule.
Welche eine Entwicklung in Richtung Sinnhaftigkeit!
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