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"Emmely" – eine Kämpferin verliert den letzten Kampf

Anfang dieser Woche starb in Berlin "Emmely" im Alter von nur 57 Jahren an Herzversagen. Der Tod von der unter diesem Namen in ganz Deutschland bekannt gewordenen Supermarkt-Kassiererin Barbara Emme, hat auch ihren erfolgreichen Kampf noch einmal in Erinnerung gerufen.
Der "Berliner Tagesspiegel" berichtet wie alle großen Medien voller Respekt: "Sie (Emmely) hatte von 2008 bis 2010 vor Gericht um ihren Arbeitsplatz an der Kasse eines Kaiser’s-Supermarktes gekämpft – und schließlich nach allen Instanzen vor dem Bundesarbeitsgericht gewonnen..."
Die Kaiser’s-Tengelmann AG hatte ihr im Februar 2008 kurz nach dem Streik im Einzelhandel gekündigt, Emmely hatte für ihre Gewerkschaft ver.di die Streikliste in ihrer Filiale in Berlin-Hohenschönhausen geführt. Sie wehrte sich erfolgreich gegen eine falsche Anschuldigung, zwei Flaschenpfand-Bons im Wert von 1,30 Euro "veruntreut" zuhaben. Sie ließ sich durch nichts und niemand in die Knie zwingen. Die fristlose Kündigung musste schließlich zurückgenommen werden. Sie, die 31 Jahre lang als Kassiererin "ihre Haut zum Markte" getragen hatte, kämpfte sich durch alle gerichtlichen Instanzen und bekam schließlich vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt Recht. und kam auf den bisherigen Arbeitsplatz zurück.
Emmely war aktiv in der Weltfrauenbewegung. Sie nahm 2011 an der I. Weltfrauenkonferenz in Caracas/Venezuela teil, ihre Teilnahme an der II. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Nepal/Kathmandu war geplant. Leider wird ihr Wunsch, die höchsten Berge zu erklimmen, nicht mehr in Erfüllung gehen.

https://www.youtube.com/watch?v=E2ISkeEc-9U&list=PL18PRg5uYZebDY_fj-dMNZMkfqY8ECuRI

https://mbfotodoku.wordpress.com/2015/03/28/emmely/

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