Bankettfräse im Einsatz
Humprechtshausen (uk) Mit der geballten Kraft von 250 Pferdestärken bringt die DÜKER-Bankettfräse den Wegrand auf Vordermann. Maschinist Matthias Ehrlich von der Firma Karl-Ludwig Grell (Rechelsdorf) schafft mit seiner Maschine bis zu 1000 laufende Meter in der Stunde. Vorausgesetzt genügend Transportfahrzeuge stehen für die Abfuhr des abgetragenen Erdmaterials im Pendelbetrieb zur Verfügung. In Humprechtshausen waren hier vier Schlepper mit ihren Anhängern zur Abfuhr im Einsatz. Im Bild ist gerade Reinhold Pfautsch mit seinem Tandemanhänger in der Flurlage "Am hohen Kreuz" an der Reihe. Insgesamt wurden an den zwei Einsatztagen der Bankettfräse rund 20,6 laufende Kilometer (10,3 Kilometer Flurwege doppelseitig) bearbeitet. In regelmäßigen Intervallen werden im Riedbacher Ortsteil Humprechtshausen die Bankette der Wirtschaftswege instand gesetzt. Bekanntlich wächst ein Bankett im laufe der Jahre und dann kann bei Regen das Oberflächenwasser nicht in den Straßengraben abfließen. Deshalb müssen die Wegränder regelmäßig in Schuss gehalten werden.
Der Jagdpacht-Schilling wird im rund 500 Einwohner zählenden Riedbachort schon seit einigen Jahrzehnten nicht an die Jagdgrundholden ausbezahlt, sondern bleibt in der gemeinsamen Genossenschaftskasse. Davon werden dann alle Wirtschaftswege in der Flur und im Wald je nach Bedarf nach einem eigenen Betriebsplan in Ordnung gehalten. Da sind sich alle Grundstücksbesitzer, -die landläufig auch Grundholden genannt werden-, einig und ziehen mit. Da müssen ausgefahrene Flurwege neu geschottert werden, oder es steht eine grundlegende Verbesserung des Wegenetzes an und das wird aus der Gemeinschaftskasse finanziert. Hier zum Beispiel das Abfräsen des mit der Zeit erhöhten Wegrandes, der auch als Bankett bezeichnet wird.
So sind im jährlichen Turnus die Wassergräben mit dem Ausgeputzten dran, auch das Zurückschneiden der Hecken entlang der Flurwege gehört dazu. Diese Arbeiten werden sogar von der politischen Gemeinde mit 50 Prozent bezuschusst. Die zweite Hälfte übernimmt die örtliche Jagdgenossenschaft aus ihrer Kasse.
roponn 05/11/2011 0:22
der ökonomische Hintergrund ist nur bedingt relevant, aber das Foto informiert hervorragend über das, was dort geschieht. Gefällt mir sehr.vg.Rolf
Herbert Talinski 04/11/2011 22:03
Da spricht der Journalist! Prima Erklärung, wie man das von einem Lokalreporter erwartet. Da könnte unsere Lokalpresse noch 'ne Scheibe abschneiden.LG Herbert
O.K.50 04/11/2011 18:34
imposante Maschine und, wie Du erklärst ein hervorragend organisiertes Allgemeinwesen.Das Jagdgenossenschaften diese Aufgaben koordinieren, finanzieren und durchführen lassen ist mir allerdings neu.
Bei uns in der Rhön werden lieber Eigenbrötlereien betrieben und Trohpäen (sprich Abschusskontingente) für viel Geld an finanzkräftige Möchtegernjäger aus dem Ausland verkauft.
Daher bin ich nicht so ein Freund der "ach so hochgelobten Deutschen Jagd".
VG