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Barockgarten Egloffstein

Vielen Dank an Werner H. Baumann für den Tipp!

Barockgarten Egloffstein
Barockgarten Egloffstein
W.H. Baumann


Barockgarten, Egloffstein.

Wer diesen Garten zum ersten Mal sieht, hat den Eindruck vor einer barocken Schlossgartenanlage aus dem 17. Jahrhundert zu stehen. Denn damals waren "antike" römische Ruinen als Gartendekoration sehr beliebt.
Diese Anlage ist allerdings erst in den vergangenen 50 Jahren eigenhändig von mir gebaut worden. Es begann mit meinem ersten Rom-Besuch. Die römischen Bauwerke haben mich so begeistert, dass ich etwas von dieser mediterranen Schönheit in den "kalten" Norden "transportieren" wollte. Zuerst habe ich die große Treppe mit den Säulen und dem Tempel ganz oben gebaut. Danach kamen zunächst nur kleinere Bauten dazu.
Erst ab 2004 kam es zu den weiteren größeren Bauwerken. Anlass waren die zwei unten im Garten stehenden ehemaligen Turm-Vasen der Basilika von Gößweinstein. Sie wurden 2003 von den Türmen geholt und durch neue aus Sandstein ersetzt. Die hier stehenden sind Nachbildungen aus Beton, die nur 46 Jahre auf den Türmen standen.
Nachdem ich die Vasen im Garten aufgestellt und restauriert hatte, wurde ich endgültig zum "Opfer" meiner Bauleidenschaft und habe seither immer weiter an der Anlage gebaut. Diese barocken Turm-Vasen beherrschten das Gesamtbild so stark, dass es sinnvoll war, die übrige Gartenanlage ebenfalls dem Barockstil anzupassen. So entstand - ohne, dass ich dies vorher geplant hatte - eine Mischung aus barocken und antiken Bauwerken.
Im Gegensatz zu den barocken Schlossgärten, bei denen barocke und "antike" Bauwerke meist voneinander getrennt sind, verschmelzen sie bei mir zu einer Einheit. Man bekommt daher den Eindruck, dass auf dem Gelände ursprünglich röimische Ruinen standen, die in der Barockzeit mit "zeitgemäßen" - also barocken - Bauwerken, statuen und Vasen ergänzt wurden.
Das größte Problem bestand darin, mit einfachsten Mitteln (Sand, Zement und Natursteinen) und dekorativen in Italien hergestellten Statuen und Vasen (aus Beton -mit weißem Zement gegossen) eine Anlage zu bauen, die wie eine gewaltige "barocke Theater-Kulisse" wirkt und mit der Monumentalität römischen Vorbilder konkurrieren kann.
Dies gelang vor allem durch Ausnutzung der Hanglage des Grundstücks, an der die Bauwerke in die Höhe "wachsen" konnten. Mit der zentralen großen Treppenanlage, an dersich alles ausrichtet, konnte zudem der Eindruck eines einheitlichen "Gesamt-Bauwerks" erzeugt werden.
Die Neptunbrunnen (unten rechts) ist dem berühmten Trevi-Brunnen in Rom nachempfunden. Zur optischen Unterstützung der schwungvollen Bewegung des Meeresgottes ragen die Felsklippen rechts aus der Wand heraus.

Das Bayerische Fernsehen hat bereits in Reportagen über den Garten berichtet. Mit der Eingabe "Bayerisches Fernsehen, Manfred Ritter" in google-Suche kann man den Film von 2016 herunterladen.

https://www.br.de/mediathek/video/video-manfred-ritter-und-sein-barockgarten-av:584f8e2d3b46790011a35028

https://www.br.de/mediathek/video/gernstl-sieben-mal-bayern-gernstl-in-oberfranken-av:5db1953f1f30060013004726 (ab 10.21)

Auch in vielen Zeitungen und Zeitschriften wurde der Garten vorgestellt.

Vor einigen Jahren hat die Kölner Rock-Gothik Band "Krypteria" im Garten einen Video-clip gedreht (For You I´ll Bring The Devil Down)

Im Internet können über Google-Suche: "Barockgarten Egloffstein" viele Fotos und auch Kurzfilme heruntergeladen werden.

Nachdem man in Bamberg einige Häuser entlang der Regnitz als "Klein-Venedig" bezeichnet, könnte man diese Gartenanlage auch "Klein-Rom" nennen.

Ein Stück "Italien" liegt also auch in Oberfranken.

Manfred Ritter
Egloffstein August 2016

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