Besiedlungsspuren
auf den streichen
Erste Besiedlungsspuren auf dem Streichen liegen in Form von Ausgrabungsfunden vor: ein Meißel, eine Sichel, eine Kugelkopfnadel und Fibelteile aus der Urnenfelderzeit (1000-800 v. Chr.). Auch die Römer sollen die Übergänge in Richtung Süden über den Streichen benutzt haben.
Historiker gehen davon aus, dass der Streichen schon eine vorchristliche Kultstätte war. Später führte ein sogenannter Saumpfad über den Streichen, der das Gebiet um den Chiemsee mit dem Kössener Becken verband. Im Übrigen stammt das Wort Streichen auch vom Wort "strich", was wiederum von Saumpfad herrührt. Im 12. Jahrhundert (1120 - erstmals erwähnt) stand auf dem Schlossberg am Streichen die Burg der Ministerialen von Marquartstein, die von hier den Durchgang nach Kössen überwachten. Heute findet man kaum noch Überreste dieser Burg. In verschiedenen Urkunden wird zwischen 1164 und 1184 ein Hartwig und ein Chuono de Strichen erwähnt. Hartwig de Strichen wurde in der Klosterkirche von Raitenhaslach bei Burghausen begraben. Die Geschichte des Gotteshauses hier oben geht bis auf diese Zeit zurück, in der eine Burgkapelle auf dem Streichen stand. Als die Burg verfiel, wurden die Steine der ehemaligen Burg zum Bau der Wallfahrtskirche verwendet.
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