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Biforen Palazzo Tolomei

Biforen Palazzo Tolomei

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Biforen Palazzo Tolomei

Zwei der Biforen (Singular Biforium) an der Fassade des Palazzo Tolomei in einer Detailansicht. Diese Zwillings- oder Doppelfenster, es gibt auch Drillingsfenster (Triforen), Tetraforen (vier Teilfenster) und Pentaforen (fünf Teilfenster), entstanden aus tragwerktechnischen, also bautechnischen Gründen bereits in der frühen Romanik. In der Gotik und in der Renaissance verfeinerte man die Fenster tragwerkstechnisch und besserte sie auch optisch auf. Dieser Fenstertyp zeigt sich unter einem gemeinsamen Rund- oder Spitzbogen, der als Entlastungsbogen wirkt. Bögen sorgen für völlig neue Dimensionierungsmöglichkeiten von Fensterstürzen, da sie das darunterliegende Mauerwerk von der aufruhenden Mauer entlasten, indem sie den Druck seitlich ableiten. Je größer man die Spannweite des Bogens wählt, desto größer kann man die Öffnungen und auch mehrere Öffnungen (Zwillings-Drillings oder Mehrfachfenster) wählen. Optimal ist dabei eine ausgewogen gewählte Symmetrie bei der Anordnung.
Weiter zeigt sich der Fenstertyp unter einem gemeinsamen Giebel, ursprünglich statisch wirksam, später dann dekorativ vorgeblendet.
Er zeigt sich weiter, insbesondere in der Gotik und in der Renaissance, mit einer Fenstertrennung durch meist schmale, schlanke und dekorative Steinsäulen, die zusätzlich stabilisierend wirken.
Die Öffnungen zeigen sich zudem mit einer gemeinsamen Laibungsverkleidung (eine senkrechte Schnittfläche in einem Mauerwerk, das die Seiten von Fenstern und Türen markiert), und mit einer gemeinsam betonten Fasche. Eine Fasche ist eine gestalterisch abgesetzte Umrahmung einer Fassadenöffnung in oder an Gebäuden, üblicherweise um Türen oder Fenster herum. Bilden die inneren Flächen dieser Fassadenausschnitte mit der Wandebene rechtwinkelige Schnittflächen, nennt man diese Laibung.
Wie man auf dem Bild sehen kann, sind diese eben aufgezählten Eigenschaften weitestgehend vorhanden.
Die meistverwendeten, kunstgeschichtlichen Bezeichnungen Biforium oder Biforen aus dem Lateinischen sind etwas irreführend. Das Wort bedeutet übersetzt „zweiflügeliges Fenster“. Es handelt sich aber in der Regel nicht um zwei Öffnungsflügel in einem Blendrahmen, sondern um zwei physische, getrennte Öffnung nebeneinander in einer Wand.
Hier ist der Ausdruck „gekuppeltes Fenster“ sicherlich die bessere Wahl.

Aufgenommen in der Altstadt von Siena in der Contrada Civetta auf der Piazza Tolomei im Terzo di San Martino.

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