Retour à la liste
Blütenweiße Bäume am Prohner See - denkste...

Blütenweiße Bäume am Prohner See - denkste...

5 884 4

Manfred Sagan


Premium (Pro), Stralsund

Blütenweiße Bäume am Prohner See - denkste...

War ich gestern bei Sonnenschein und Wolkenlosem - Azurblauem Himmel mit dem Fahrrad unterwegs in Richtung Barhöft. Fährt man von Parow nach Damitz und weiter in Richtung Prohner Landweg nach Klausdorf, kommt man am Prohner See vorbei. Auf einer Bank sitzend hat man eine herrliche Sicht auf den See. Das ist Natur, das ist der Frühling. Schaut man nach rechts fallen einem die weißen Bäume auf. Fast ist man geneigt zu glauben dort stehen blühende Mirabellen Bäume in weißer Blütenpracht. Doch weit gefehlt, nichts als Kot, hässlicher weißer, stinkender und alles verätzender Kot. Kein Blatt mehr auf den Bäume, sich zart entwickelndes Frühlingsgrün wird weggeätzt. Und wie kommt die Scheiße auf den Baum? Klar, hier hat sich eine große Gruppe Kormorane eingenistet, eine sogenannte Kolonie gebildet. Aber nicht nur das die fliegenden „Spritzputzer“ den Uferwald vernichten, fressen die auch noch den Fischreichen See leer. Wenn da überhaupt noch Fische drin sind. Der Kormoran - dieser gefiederte Nichtsnutz ist ein echter Tauchkünstler. Scheinbar harmlos dümpelt er an der Wasseroberfläche, dann plötzlich macht er einen kleinen Satz und taucht unter. Bis zu einer guten Minute bewegt er sich mit kräftigen Fußschlägen unter Wasser und das bis in eine Tiefe von 10-20 Metern, umher! Bekommt er einen Fisch zu packen und das kann schon mal ein Hecht, ein Aal – Aale mag er besonders gern, oder auch ein das Anglerherz erfreuender Barsch sein. Immer auf Jagd frisst er bis zu einem Kilo Fisch pro Tag. Pausen legt er nur ein um sich auf einem Baum am Ufer auszuknattern und das ist heftig. So hat er sich natürlich bei Teichwirten, Fischern und Anglern keine Freunde gemacht. Sie sehen ihn als Konkurrent und Schädling – und das nicht erst in der Gegenwart. Kein Wunder also, dass die Fischdiebe um 1900 in Mitteleuropa praktisch ausgerottet waren. Und dann kamen die „Grünen“, erfanden Schutzmaßnahmen und stellten die Existenz des Vogels über die Existenz des Fischers. Na ja, damit ist auch wieder der Konflikt zwischen dem Wasservogel und den Fischern und Anglern aufgekommen. Was ich durch aus verstehen kann. Ich mag den Vogel nämlich auch nicht – niemand mag ihn, den Kormoran!

Foto: Schneeweiße Bäume am Prohner See – sicher keine Blütenträume…

Ich wünsche allen Fotofreunden, die bis hier her gelesen haben, ein schönes Virenfreies Wochenende!!

Commentaire 4