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Brazil 1997 – Familie und Surfen

Brazil 1997 – Familie und Surfen

9 010 17

Ludwig Go


Free Account, Innsbruck

Brazil 1997 – Familie und Surfen

Im Jahr 1997 folgte ich dem Ruf der Verwandtschaft und flog mit meiner Frau und meinem Sohn nach Brasilien / Sao Paolo.
Der Großonkel meiner Mama ist in den 50er Jahren ( NICHT 40er, dass waren die Schlimmen [da kommt noch etwas]) ausgewandert und hat sich in Brasilien eine schöne Existenz aufgebaut. Rund um die Wirtschaftsmetropole S.P. (ca. 20 Mill. Einw.) lebt eine große deutschsprachige „Kolonie“, viele von ihnen sind (oder waren) bei großen europäischen Firmen angestellt und brachten einst die Industrialisierung, in dieses an Schönheit so reiche Land. Der Strom an „Gastarbeitern“ ist inzwischen merklich abgeebbt, denn die Brasilianer haben schon längst das Ruder selbst übernommen.
In diesem Jahr waren auch meine Eltern in Brasilien, sie wohnte in der Nachbarschaft von Onkel Wastl und hüteten dort die eine feudale Villa. Sie gehörte einem guten Freund des Onkels, der seit seiner Pensionierung, die warmen Sommermonate in seiner alten Heimat (Hannover) verbrachte. Pensionisten helfen Pensionisten. Für meine Eltern war das ein schöner Job, es gab einen Pool und eine Sauna. Sauna? Das „Häuschen“ lag ja etwas über 1000 Höhenmeter und im „südamerikanischen Winter“ kann es dort oben auch recht frisch sein. Na ja, so 15 Grad und 100% Luftfeuchtigkeit, das ist für dort schon „eiskalt“. Wir haben die Sauna einmal angeworfen, ich glaub die hat 15000 Watt gefressen und man musste alle anderen Geräte abschalten (außer die 3 Kühlschränke)
Nachdem wir 2 Wochen bei meinen Eltern verbrachten und in dieser Zeit auch alle Verwandtenbesuche absolvierten, zog es mich immer stärker in Richtung Atlantik. In S.P. kaufte ich mir ein Surfbrett (Wellenreiten) und von meinem Onkel bekamen wir ein Auto zur Verfügung gestellt.

Links oben:
Vater und Sohn
Dieses Foto hat meine Frau gemacht. Das war der Ausblick von der Pension wo wir wohnten, auf den Strand von Bertioga. Als Surfer muss man immer das Meer im Auge haben. Die Wellen waren zwar erbärmlich aber meinem Sohn hat es gefallen, ich hab ihn auf das Brett gelegt und dann angeschubst. Da gibt es eine lustige, aber unscharfe Serie - es war schon zu dunkel fürs Teleobjektiv.
Apropos „dunkel“! Einige Jahre später habe ich in einer Doku über den „Schlächter von Auschwitz“ – Dr. Mengele erfahren, dass dieser böse Mensch, an diesem Strand sein Ende fand. Er erlitt beim Schwimmen einen Herzinfarkt und soff ab, am Strand von Bertioga. Hätte ich das damals gewusst, ich wäre ein Stück weiter gefahren.

Rechts oben:
„Wassergraben“ zum Campingplatz Hamambuca bei Ubatuba
Ubatuba ist eine Stadt an der brasilianischen Südost-Küste, im Staat Sao Paulo, nördlich von Santos. Der Name Ubatuba kommt von der Sprache der örtlichen Tupi-Indianer. „tuba“ bedeutet dabei viele, während beim ersten Teil des Namens, „uba“, nicht mehr genau geklärt werden kann ob dies ursprünglich Speere oder Boote bedeutete. Übrigens, der Wendekreis des Steinbock verläuft durch Ubatuba.
Mich interessierte in diesen Tagen eher der Wendekreis meines Surfbretts. Die Lieblingsbeschäftigung meines Sohnes war es, mit der Fähre hin und her zu fahren. War eh besser, das Meer war an diesem Strand fast lebensgefährlich für Kleinkinder. Siehe nächstes Foto.

Links unten:
Gefährliche Brandung
Es ist immer schwierig Gefühle in Text zu verwandeln. Wenn ich mir dieses Foto ansehe, spüre ich sofort wieder das Kribbeln, das mich damals erfasste. Die Wellen an diesem Strand waren echt der „Hammer“. Die richtig Großen spürte man sogar noch auf der anderen Seite des Flusses (re.o.), am Campingplatz. Der Strand fällt steil ins Meer ab und daher ist die Kraft des zurückströmenden Wassers enorm groß. Die Wellen kollidierten dann oft, so rund 100 - 200 Meter vom Strand entfernt. Am Foto gut zu sehen - von der halbverdeckten Sonne gerade runter, direkt am Wasserspiegel. Das hat immer ordentlich geklatscht.
Surftechnisch war dies die „Todeszone“ wo man schnell durch musste. Zum Glück war der Einstieg, seitlich dieser großen Bucht bei einem Riff, das man vorher überklettere.

Rechts unten:
Strand, Sonne, Wolken, Meer – was will man fototechnisch mehr?
Ich hoffe ihr seid diesmal von der Scannerqualität überzeugter, als bei meiner Mexikocollage. Hab mich echt angestrengt (und kenne das „Ding“ jetzt auch besser :-)
Meeresblick – nach 180 Grad Drehung (Foto rechts oben)

Mexiko 1987 - Popocatépetl und Iztaccíhuatl (scans)
Mexiko 1987 - Popocatépetl und Iztaccíhuatl (scans)
Ludwig Go

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