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L.O. Michaelis


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Brutpflege

Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus), im Englischen auch Gottesanbeter-Krebse genannt, mit Eiern

Diese Tiere sind die perfekten Räuber und weisen viele verblüffende Eigenschaften auf. So verfügen sie z.B. über jede Menge Arme und Beine - aber nicht irgendwelche. Die zwei vorderen Arme (Maxillipeden) sind gewaltige Fangwerkzeuge, denen der "Speerer" seinen Namen verdankt.

Ähnlich wie die Gottesanbeterinnen trägt der Krebs sie meist am
Vorderkörper angelegt, von wo aus sie blitzartig hervorschnellen können.
Die drei folgenden Paare dienen als Fangarme. Sie sind mit Stacheln und Scheren bestückt und können die Beute festhalten, aufspießen und zum Mund führen.

Noch ungewöhnlicher sind allerdings ihre Wahrnehmungsorgane.
Die auf hohen Stielaugen platzierten Linsen sind nicht nur sehr zahlreich (10.000) - sie können auch 3 Bilder gleichzeitig abliefern.
Dem Krebs ist es also möglich, aus 6 verschiedenen Perspektiven zu beobachten. Neben 100.000 Farben können sie auch UV-Licht und polarisiertes Licht wahrnehmen. Mit einem Querband, das über seine Augen läuft, kann der Krebs sein Opfer "abtasten" und die Entfernung genau bestimmen. Mit einem zweiten Analysator zieht er dann Rasterlinien, wie beim Fadenkreuz eines Gewehres. [Meerwasserlexikon]

Mit dem stark ausgeprägten Hinterleib, katapultiert sich der Fangschreckenkrebs aus seiner Höhle heraus bis zu 1m nach vorne, wobei er unter Wasser den ungeschlagenen Geschwindigkeitsrekord hält: bis zu 23m pro Sekunde (entspricht 85 Km/h)!

Die Krebse verhaken hierfür Teile ihres Exoskeletts, spannen die starken Muskeln an und lassen sodann die Fangarme in einer explosionsartigen Bewegung vorschnellen. Ein menschlicher Lidschlag dauert etwa 40 mal so lange wie dieser Beinschlag. Dieser Schlag ist somit der schnellste in der Natur. Er erreicht die Wucht einer Pistolenkugel - und das im Wasser.

Die volle Kraft entfaltet der Krebs jedoch erst mit der Hilfe von Luftbläschen. Wenn sich die Hammerarme mit hoher Geschwindigkeit durchs Wasser bewegen, erzeugen sie einen hohen Unterdruck. Es bilden sich winzige Gasbläschen, die dann implodieren und dabei extrem viel Energie freisetzen (Kavitationseffekt). Dies erzeugt einen Knall und manchmal sogar einen Blitz. Das Opfer wird damit betäubt. Der Aufprall der Hammerbeine ist heftig genug um die Schalen oder Panzer von Meerestieren zu zertrümmern. [Wikipedia]

Wer hätte gedacht, dass sie sich auch so liebevoll der Aufzucht ihres Nachwuchses hingeben können? Hier belüftet das Weibchen ihre Eier vor dem Eingang der Familien-Höhle.

Weitere Infos zu den Tieren:
http://www.mpro-ject.de/fangi/fangschreckenkrebse.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse

Gesehen in der Lembeh Strait, Nordsulawesi, Januar 2015. Reload.
Kamera: Olympus PEN Lite 5 (E-PL5), 60er Makro, 1:2.8, zwei externe Blitze.

Zum letzten Foto der Sulawesi-Reihe 2015 geht es hier:

Fransen-Drachenkopf
Fransen-Drachenkopf
L.O. Michaelis

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