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Bunthäuser Spitze

Der am 18.05.1978 eröffnete Wanderweg führt an eine landschaftlich reizvolle Stelle, wo sich die Elbe in Norder- und Süderelbe teilt. Vor Altona vereinen sich die Elbarme wieder; dazwischen liegt die Elbinsel Wilhelmsburg mit Moorwerder.

Ehe die Menschen hier in den Lauf des Wasser eingriffen, war die Süderelbe der Hauptarm, die Norderelbe ein wenig Wasser führender Nebenarm. Das hatte für Hamburgs Schiffahrt große Nachteile, zumal Hamburg durch das im Jahre 1189 von Kaiser Barbarossa verliehene Stapelrecht alle mit Waren beladenen Schiffe zwingen konnte, Hamburg anzulaufen und dort für einen Tag land die Waren zum Verkauf anzubieten. Außerdem musste ein Zoll entrichtet werden. Die Schiffer und Kaufleute versuchten nun, über die Süderelbe Stapelzwang und Zoll zu entgehen.

Bereits 1395 gelang es Hamburg, die Marschlande mit der Elbinsel Moorwerder von den Grafen zu Holstein und Schauenburg käuflich zu erwerben. Von diesem Zeitpunkt an konnte Hamburg die Schiffahrt auf der Elbe besser mit bewaffneten Schiffen kontrollieren. Eines dieser Schiffe, sog. Auslieger, lag in Moorwerder, etwa in Höhe des Gehöftes "Moorwerder Hauptdeich 30", Henry Buhr. Später wurde hier ein Wachthaus errichtet, das sich farblich hervortat und so wahrscheinlich zu der Ortsbezeichnung "Bunthaus" geführt hat.

Anfang des 18. Jahrhunderts begann Hamburg durch wasserbauliche Maßnahmen die Strömungsverhältnisse zugunsten der Norderelbe zu ändern. Das erste Stack ist etwa 100 m südlich des Buhrschen Hauses gebaut worden, wo sich dann das Ufer befand. Hamburgs Privilegien auf der Elbe und die Wasserbauten führten zu einem jahrhunderte langen Streit, der teils von dem Reichskammergericht in Speyer, teils aber auch mit Waffengewalt geführt wurde. Erst mit den 3 "Köhlbrandverträgen" zwischen Hamburg und Preußen von 1868, 1896 und 1908 wurde der Streit formell beendet.

1870-71 ist der erste Teil des Leitdammes gebaut worden, 1910 ist er um weitere 400 m verlängert worden. Aufgabe des Dammes ist es, die Wassermengen der Elbe je zur Hälfte auf Norder- und Süderelbe zu verteilen.

Die Bunthäuser Spitze ist ein weitgehend ungestörtes Gebiet, das noch viele Vogelarten beherbergt. Wir bitten deshalb, es zu schützen, Pflanzen und Tiere nicht zu stören, damit sich auch zukünftig Besucher daran erfreuen können.

Quelle : http://www.leuchtfeuer-bunthaus.luechthuus.de/

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