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Manfred Mairinger


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Burg Wildberg

Die erste urkundliche Nennung der Anlage stammt aus dem Jahr 1145. Besondere strategische und wirtschaftliche Bedeutung kam ihr aufgrund der Kontrolle über den Haselgraben zu, der eine bedeutende Verkehrsstrecke zwischen Böhmen und dem oberösterreichischen Zentralraum darstellte. Errichtet wurde die Burg durch das hochfreie Adelsgeschlecht der Haunsperger, in deren Besitz sich vormals auch Linz befand. Am 30. Juni 1198 ging das Wildberger Lehen an den Schwiegersohn von Gottschalk von Haunsperg-Wildberg, nämlich an Gundaker II. von Steyr, dem auf Burg Steinbach lebenden Sohn Gundakers I., welcher als Ahnherr des späteren Geschlechts der Starhemberger gilt. Wildberg ist der älteste Sitz, der sich bis heute noch im Besitz der Familie befindet.
Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde zwischen dem Turm und der gotischen Burg ein Renaissancebau mit Arkadengang errichtet. 1654 wütete ein Brand in der Burg, dessen Schäden jedoch bald behoben wurden. Ab 1664/65 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg das Schloss errichtet. Um 1750 gehörten zur Herrschaft Wildberg inklusive Auerberg und Lobenstein 703 Untertanen. Die Wildberger Linie der Starhemberger starb 1857 aus, die Burg fiel danach an den Schaunberg-Eferdinger Zweig der Familie. Zu Beginn der 1920er Jahre stürzte das Dach des alten Palas ein und besiegelte den weitgehenden Verfall des nördlichen Burgareals. 1965 wurde dieser Teil von der Starhembergischen Forst- und Güterdirektion an den Heimatverein Urfahr-Umgebung verpachtet, der sich seit den 1970er Jahren um die Sicherung bzw. Instandsetzung des Burgareals bemüht. Seit 1984 wurde dem Kulturverein Schloss Wildberg das Schloss zur künstlerischen Nutzung überlassen. Diese historisch bedeutsame Anlage befindet sich baulich in einem bedauernswerten Zustand und bedarf dringend einer umfassenden Renovierung.

Schloss Ruine Wildberg
Schloss Ruine Wildberg
Manfred Mairinger

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