Burgruine Gösting bei Graz (Steiermark, Österreich)
Die Ruine steht bei 574 m auf einem schmalen Grat auf steilem Felsen über einer ehemaligen Römerstraße. Durch ihre strategisch günstigen Lage sicherte die Burg den Taldurchgang mitsamt Mur vom Gratkorner in das Grazer Becken und kontrollierte den Verkehr und Handel von und nach Graz.
Die 200 Meter über der Stadt Graz gelegene Burgruine ist ein beliebtes Ausflugsziel, denn die Lage bietet den Besuchern einen weiten Blick über das Grazer Becken und das oststeirische Hügelland. Die Burg ist nur zu Fuß in einem etwa 30-minütigen Marsch vom Göstinger Schlossplatz aus erreichbar. Im Innenhof gibt es einen Gastronomiebetrieb (ohne Strom und Fließwasser).
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert erbaut; eine erste Erwähnung ist aus dem Jahr 1042 bekannt. 1042 schenkte Kaiser Heinrich III. dem Markgrafen Gottfried aus dem Geschlecht der Wels-Lambacher zwei Königshuben Land um das Gebiet der Burg. 1050 vererbte Gottfried Gösting an seinen Bruder Adalbero von Würzburg. Während des Investiturstreits dürfte die Burg in den Besitz der Eppensteiner gelangt sein. Als 1122 der Herzog Heinrich III. starb, ging sie an die Traungauer. Von dieser Zeit bis ins 17. Jahrhundert war die Burg immer im Eigentum der Landesfürsten und wurde von Burggrafen, Verwaltern, Pächtern und Pfandinhabern betreut.
Sie wurde bis ins 15. Jahrhundert ständig erweitert. Im 15. Jahrhundert wurde die kleine Burg zu einer Festung ausgebaut, um Schutz gegen die Bedrohung der Türken und Ungarn zu bieten. Sie war Teil des Kreidfeuer-Warnsystems, das die Bevölkerung vor Bedrohungen warnen sollte. 1707 wurden Burg und Herrschaft von den Grafen von Attems erworben.
Am 10. Juli 1723 schlug ein Blitz in die Burg ein, wo sich das Pulverlager der Stadt Graz befand. Ein Großteil der Bausubstanz fiel den Flammen zum Opfer. Die Burg wurde in der Folge nicht mehr aufgebaut. Als Ersatz wurde 1728 am Fuße des Burgberges das barocke Schloss Gösting als neuer Familiensitz der Attems fertiggestellt. Ab 1790 begann ein rascher Verfall der Mauerreste der Burg. Anno 1843/44 brachen Arbeiter die Nordwand des großen Palas ab, um Steine als Baumaterial für den Eisenbahnbau zu gewinnen. 1874 stürzte der südöstliche Teil des Bergfrieds ein.[2]
Die Ruine wird von dem 1925 gegründeten Burgverein Gösting betreut. Seit dieser Zeit gibt es Sicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten.
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