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Das Auge der Erleuchtung

Das Auge der Erleuchtung

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Dwee Zill


Free Account, altes Europa

Das Auge der Erleuchtung

Geheimnisvolles Erbteil unserer Vorfahren

Seit Tausenden von Jahren behaupten Geheimlehren des Ostens, der Mensch besitze ein drittes Auge, das „Auge der Erleuchtung“. In einem Sanskrit Manuskript von 1526 heißt es: „Es gewährt göttliche Erkenntnis und leuchtet so hell wie das Licht aller Sonnen gleichzeitig.“
Heute geben Wissenschaftler zögernd zu, dass etwas Wahres in dieser Aussage steckt.
Das Organ welches dir östlichen Weisen meinen, kann di Zirbeldrüse sein, ein erbsengroßes, grauweißes Organ, das im Hinterkopf sitzt, fast genau auf der Mittellinie des Gehirns.
Es ist eines der ältesten Gehirnteile.
Untersuchungen von Lebewesen, die ihre Form seit frühsten Zeiten kaum verändert haben, zeigen dass die Zirbeldrüse wie ein Auge Helligkeitsunterschiede registrieren kann.
Die Tuatera, eine neuseeländische Echse hat in der Mitte des Schädels eine Spalte, die mit einer durchsichtigen Membran überzogen ist und Licht auf die Zirbeldrüse fallen lässt. Diese reagiert auf Lichtveränderungen und steuert wahrscheinlich den tarnenden Farbwechsel der Haut.
Diese Entdeckung wurde durch den deutschen Forscher Eberhard Dodt gefestigt. Er wies nach, dass die Zirbeldrüse des Frosches Wellenlängen unterscheidet und die Energie von Licht mit bestimmten Wellenlängen in Nervenimpulse umwandelt. Diese Impulse regen wahrscheinlich die Hormonausschüttung an. Beim Frosch ändert wahrscheinlich auch die Zirbeldrüse die Jahreszeitfarbe.
Das Überleben einer Art hängt überdies häufig von der Fortpflanzung zu einer bestimmten Jahreszeit ab (Vögel, Insekten z. B. ). Möglicherweise zeigt die Zirbeldrüse, die an der Dauer oder Intensität des Sonnenlichtes die Jahreszeiten erkennt, den Geschlechtsorganen an, wann sie in Funktion treten sollen.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. Sagte der griechische Anatom Herophilos, die Zirbeldrüse sei „das Ventil, das den Fluss der Gedanken regelt“. Mehr als 2000 Jahre später nannte der französische Philosoph René Descartes sie den Sitz „der rationalen Seele“.
Das Geheimnis wurde 1958 ein wenig erhellt, als der amerikanische Wissenschaftler Aaron Lerner ein Hormon entdeckte, das von der Zirbeldrüse erzeugt wird. Dieses Hormon nannte er Melatonin , da es die Ausbreitung des Haut – und Haarpigments Melanin steuert.
Melatonin wird aus einer anderen chemischen Verbindung, dem Serotonin, hergestellt, das die Wissenschaftler in großen Mengen in der Zirbeldrüse fanden. Anscheinend ist diese Drüse der Serotoninspeicher für das ganze Gehirn.
Auch eine als Bodhi bezeichnete Feigengattung enthält große Mengen Serotonin – unter diesem Baum gelangte Buddha zur Erleuchtung.
Serotonin soll der Schlüssel zum rationalen Denken sein. Bei Serotoninmangel hingegen treten Symptome wie Halluzinationen und Schizophrenie auf.
Wahrscheinlich wird Serotonin durch LSD stark beeinflusst. Man hat festgestellt, dass LSD in Serotoninstarke Gehirnregionen wandert, somit eine „LSD-Reise“ mit einem Serotoninmangel einhergeht.
Trotz all dieser Erkenntnisse ist die Zirbeldrüse immer noch ein rätselhaftes Gebilde. Eindeutig scheint jedoch, dass sie aus ihrer alten Rolle, der Registrierung des Sonnenlichtes , weitere Funktionen entwickelt hat. Es ist noch unklar, ob die menschliche Zirbeldrüse eindringendes Licht wahrnimmt. In diesem Falle könnten Körpervorgänge und Gefühle vom Sonnenlicht beeinflusst werden.

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