Das Haus

Das Haus

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jeden morgen
nachdem wir die hühner gefüttert
und die kuh auf die weide gelassen
und auch sonst alles zur zufriedenheit
meiner mutter erledigt hatten
liefen wir zu dem haus
es war DAS haus
das haus mit dem garten
das haus hinter dem zaun
das haus
in dem sie glücklich waren
das haus in das der hunger nicht
hinein konnte
aus dem die kälte drausen blieb
in dem es kein geschreib gab
in dem nicht geschlagen wurde und nicht gestritten
das haus in dem es gut war
daas haus das gut war
das haus unserer träume
es war ganz nah
für unsere kurzen beine gerade mal
5 minuten weg
wenn wir auf den boden kletterten
dann konnten wir es sogar von zuhause
sehen
und nachts sahen wir die
warmen hellen lichter durch die büume schimmern
manchmal
wenn alle schliefen
stand ich aufm schlich zu meinem fenster
und wenn ich dann ganz leise war und glück hatte
dann wehte der wind gelächter und musik
herbei
von dem haus
und einmal als wir so da lagen
in den büschen
und einfach nur schauten
als ob wir so dem haus näher kommen könnten
da kam ein kleines kind
ganz in weiß
mit goldenen haaren
und einem lachen wie wir es noch nicht gehört hatten
und obwohl wir uns versteckt hatten
kam es genau zu unserem platz am zaun
und schaute einfach
es sagte kein wort
es starrte uns einfach nur an
und wir starrten zurück
die zeit verstrich
ich weiß nicht mehr wie lange wie so da hockten
doch irgendwann drehte sie sich um
und ging wieder ins haus
wir haben nie darüber geredet
aber ich glaube wir beide wussten
es war nicht das haus
es war nicht der garten und nicht die lichter
es war dieses kleine weiße mädchen
das noch nichtmal richtig laufen konnte
es war dieses unscheinbare schwache
zerbrechliche wesen

wir haben sie nie wieder gesehen
obwohl wir jeden tag da hockten
in unserem busch
und schauten
und träumten
und vergassen










*analog*