Das Paradies im Grindelhochhaus?
Hier zu sehen eine Fassade von den Grindelhochhäusern im Hamburg. Es handelt sich um künstlerische Arbeit mit dem Titel "Transparent Grindelhochhäuser" von Sigrid Sandmann.
Näheres dazu nachzulesen bei Wikipedia!
Hier der Text der auf dem Riesenplakat steht:
Schöner konnte man doch gar nicht wohnen. Es war hier
ein nettes Publikum, auch das Niveau und sozial eine
unglaubliche Annehmlichkeit. Ich lebte lange mit meinen
Kindern in einer Nissenhütte, es gab ja keinen Wohnraum,
und dann das große Glück ein den Hochhäusern eine so
zauberhafte Wohnung zu bekommen - unvorstellbar, ich
war überaus glücklich. Als die Riesen im Bau waren, fand
ich sie schon äußerst hübsch, die Fassade so hell und
leuchtend. Der Müllschlucker war absolut modern, ich
wusste nicht, dass es so etwas gab. Zu Anfang kam die
Wäscherei noch mit Pferdekutschen. Man konnte sich
so geben wie man war, man musste kein falsches Stück
spielen. Selbst bekannte Persönlichkeiten fielen hier
nicht auf, das war absolut angenehm. Als wir einzogen
sagten unsere Freunde: ihr seid wohl größenwahnsinnig
geworden! Wir hatten hier so viele wunderbare Läden:
einen freundlichen Gemüsemann der schönstes Gemüse
und Blumen hatte, einen wundebaren Bäcker, Schlach-
ter, Konditor, Parfümerie, Kunstgewerbe und sogar zwei
hochwertige Bekleidungsgeschäfte. Die Wohnung war
für mich damals ein Sechser im Lotto. Eigentlich leben
wir hier wie auf dem Dorf, es gleubt uns nur keiner. Zehn
Jahre wohnte ich auf Zimmer, ich war seelig: eine eigene
Badestube, die Eibauküche mit Herd und Kühlschrank.
Jede Etage hat ihren Reiz, schauen Sie, dort der Regen-
bogen. Ich war sehr stolz auf unsere Häuser, wer wohnte
schon in einer Architekturmoderne. Es war wirklich bestes
Publikum, hier wohnten auch viele Künstler. Ein Mädchen
sagte mal: oh, hier einmal eine Woche Urlaub machen. Die
Gartenanlage war immer sehr gepflegt, und die Hecken
waren wunderschöne Buschrosen, es war vorzüglich. Jeder
fand es einfach nur toll, es war besinders und wird immer
was Besonderes bleiben. Es gab eine äußerst angenehme
Anonymität, die Leute lebten sehr hilfsbereit gegenüber,
belästigten sich aber nicht. Als ich die Hochhäuser damals
sah, dachte ich: da ziehe ich nie ein. Jahre später habe ich
geträumt, ich muss hier ausziehen, das war ein Alptraum.
Wir wurden oft beneidet um unsere tolle Hausgemeinschaft.
Dieser Blick. Als Mädchen war ich lange auf der Flucht, nur
mit einem Rucksack, da fand ich das hier göttlich. Beim
Einkaufen traf man sich und klönte, irgendwie war es ge-
mütlich. Wer hier eine Wohnung bekam, der war dann wer.
Meine Kinder sind mit einem Marmeladenglas zum schönen
Fischgeschäft gelaufen um Senf zu holen, für 10 Pfenning,
man musste ja sparen. Es war unbeschreiblich: endlich ein
eigenes Badezimer, und das warme Wasser kam einfach
aus der Wand. Die Dachterasse war anfangs sehr amüsant.
Äußerst reizend war der sehr respektvolle und höfliche
Umgang. Architekten und Touristen aus aller Welt kamen
mit großen Bussen her, um sich unsere Häuser anzusehen.
Leider kommt das Plakat nicht voll zur Geltung da ich relativ schnell in den Bus einsteigen musste. *grr* Wieso kommen die Busse der Linie 5 auch alle 5 Minuten....
Peter Nickel 13/09/2007 18:19
Stark!!! =)lg peter